Kreisverkehr-Posse in Dortmund: Jetzt hat sich ein junger Mann aus Köln zu Wort gemeldet.
Aktion von 2017 fiel jetzt erst aufKölner (25) macht Kreisverkehr mit skurriler Suff-Idee berühmt
Es war gerätselt worden. Recherchiert. Nachgefragt. Und irgendwann fast verzweifelt. Jetzt ist die Posse um den Kreisverkehr in der Dortmunder Innenstadt aufgeklärt. Ein junger Mann aus Köln (25) hat die skurrile Geschichte angestoßen – und zwar schon vor fünf Jahren!
Was war passiert? Auf Google Maps, später auch bei anderen Online-Kartenservices, hatte die kleine Verkehrsinsel plötzlich Karriere gemacht und war als „Brauer-Gedächtnis-Park” ausgewiesen.
Dortmund: Verkehrsinsel bei Google plötzlich als Park ausgewiesen
Die „Ruhr Nachrichten“ hatten vor wenigen Tagen als erste über den rätselhaften Eintrag berichtet. Allerdings wusste niemand, von wem er stammt. Denn die Verkehrsinsel ist zwar begrünt, aber ein Park beim besten Willen nicht – Aufenthalt verboten!
Auch auf offizieller Seite wusste man keine Antwort: Die Stadt Dortmund hatte noch am Mittwoch (13. Juli) auf dpa-Anfrage gesagt, der Eintrag stamme wohl von einem Google-Nutzer, der sich einen Scherz erlaubt habe. Die Stadt habe damit jedenfalls nichts zu tun.
Jetzt aber ist der Fall klar: In der „Süddeutschen Zeitung” hat sich der Kölner Brauer Daniel Meyer zu Wort gemeldet. „Das waren wir“, so der 25-Jährige.
Brauer-Gedächtnis-Park in Dortmund: Brauer aus Köln meldet sich zu Wort
Angehende Brauer aus NRW seien zweimal jährlich für sechs Wochen in Dortmund zusammengekommen, da es dort eine Berufsschule für Brauer gebe.
Und damals, 2017, habe seine Klasse im nahe gelegenen Kreisverkehr öfter mal ein Bier getrunken. „In der Ausbildung, da macht man halt so verrückte Sachen. Wir haben uns sogar ein altes Sofa auf die Verkehrsinsel geschleppt.“
Idee kam 2017: Brauer machen aus Verkehrsinsel einen Park
Aus einer Bierlaune heraus sei man auf die Idee gekommen, bei Google Maps den Namen Brauer-Gedächtnis-Park einzutragen. „Dass das erst jetzt, fünf Jahre später, von lokalen Zeitungen bemerkt wurde, das hat uns schon erstaunt.“ Dass die Bezeichnung jetzt angesichts des Medienwirbels bei Google Maps wieder gelöscht sei, sei schade, zitierte die „SZ“ den Kölner.
Nun ist die Verkehrsinsel wieder das, was sie sein soll: eine ganz „normale” Verkehrsinsel. Dort stehen ein einsames Bäumchen und ein rotes Nashorn zu Werbezwecken für einen Lokalsender – beides umgeben von ein paar Sträuchern und Gestrüpp. Der Rummel um die Mini-Insel wird verfliegen, aber die Geschichte bleibt. (tw, mit dpa)