Brustkrebs mit 36Claudia Barbonus: "Ich verstecke meine Glatze nicht"

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Lacht viel: Radio-Köln-Moderatorin Claudia Barbonus.
Köln – Wenn man Krebs weglachen könnte, wäre Claudia Barbonus niemals krank geworden.
Kölns bekannteste Radiomoderatorin Claudia Barbonus bekam im September ihre Schockdiagnose: Brustkrebs mit 36. Nach sieben Chemos ist der Tumor jetzt rausoperiert worden. Eine Geschichte, die Mut macht.
Wir treffen die Stimme von Radio Köln in einem Café. Eine junge hübsche Frau, strahlend-blitzende Augen – und eine Glatze. „Ich wollte mich nie verstecken“, sagt sie. Sie ist eine Kämpfernatur. Eine, die nach vorne blickt. Und die bewundernswert offen über die Krankheit spricht.
Mit Schmerzen in der Brust fing alles an. „Ich hab' gedacht, vielleicht ist das was Hormonelles. Warum soll mir schon was Schlimmes passieren“, sagt sie. Die Frauenärztin nahm eine Gewebeprobe. Am 13. September 2009 bekam Claudia Barbonus das Untersuchungsergebnis. Die Diagnose: ein bösartiger Tumor. „Ich war alleine bei der Ärztin. Ich wollte das so. Sonst hätte ich extra tapfer sein müssen.“
Die ganzen Monate über hat Claudia Barbonus weitergearbeitet, im Studio gesessen. „Ich wollte nicht klein beigeben. Und meine Familie und meine Firma haben mich toll unterstützt. Anscheinend bin ich ein zäher Hund“, lacht sie. Sie lacht viel, auch mit den Augen. „Ich bin ganz offen mit allem umgegangen. Ich wusste, dass mein Leben leichter funktioniert, wenn mein Umfeld Bescheid weiß.“
Und weiter: „Jeder geht mit solchen Sachen anders um. Jede Frau soll das tun, was ihr gut tut. Es nutzt nichts, sich übermäßíg zu bedauern. Ich gehe da jetzt durch, so gerade, wie ich kann.“
Claudia Barbonus nahm den Kampf auf. Sie ließ sich ihre lange Mähne erst kurz schneiden – um auf die Folgen der Krebs-Behandlung vorbereitet zu sein. „Es sind ja nur Haare. Die wachsen wieder“, sagt sie resolut.
Als sie dann 14 Tage nach der ersten Chemo das erste Haarbüschel in der Hand hält, ist sie doch konsterniert. „Mein Lebensgefährte hat das wie immer ganz sachlich gesehen: Wir wussten doch, dass es passiert. Da war die Aufregung weg“, erzählt sie: „Ich machte mir Sorgen, dass ich irgendwann morgens aufstehe und meine Frisur auf dem Bett liegen bleibt. Die Sorge wollte ich nur einmal haben. Am nächsten Morgen habe ich mir eine Glatze rasiert.“
Weil die Chemos nicht so anschlugen wie geplant, wurde die OP vorgezogen. „Ich will auf jeden Fall an Weiberfastnacht auf der Radio-Köln-Bühne stehen“, hatte Claudia Barbonus vorher angekündigt.
Die OP verlief gut. Kölns bekannteste Radiomoderatorin hat ihren Kampf gewonnen.