„Reine Profitgier“Mega-Konzern droht mit Schließung in Köln – es gibt heftige Kritik

Am Dienstag platzte die Bombe – das Coca-Cola-Werk in Köln-Ossendorf wird geschlossen. An der Entscheidung wird Kritik geäußert.

Coca-Cola macht fünf Standorte in Deutschland dicht – auch das Werk in Köln ist betroffen.

Der Paukenschlag, der am Dienstag (1. Oktober 2024) öffentlich wurde, sorgt für Wirbel in der Branche.

Coca-Cola in Köln-Ossendorf wird dicht gemacht

In Ossendorf, wo Coca-Cola einen Produktions- und Logistikstandort betreibt und bisher rund 600 Menschen beschäftigt sind, soll die Produktion zum 31. März 2025 eingestellt werden.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Pläne des Brause-Giganten auf Schärfste: „Coca-Cola verdient weltweit enorm viel Geld, dennoch werden in Deutschland durch die erneuten Standortschließungen 500 Arbeitsplätze vernichtet“, sagte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan laut einer Mitteilung. „Da entsteht der Eindruck, dass es nicht um wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern um reine Profitgier auf Kosten der Beschäftigten geht.“

Neben Köln sind auch die Werke in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen betroffen. Auch an den Standorten Fürstenfeldbruck, Halle, Achim, Herten und in der Hauptverwaltung in Berlin sollen Stellen abgebaut werden.

505 Arbeitsplätze sollen im Laufe des kommenden Jahres insgesamt wegfallen, 207 an andere Standorte verlagert werden und 78 neue Jobs entstehen. Das Logistikvolumen soll künftig auf andere Betriebe verteilt werden, um diese noch besser auszulasten, hieß es.

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Für die Gewerkschaft ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar. Coca-Cola gliedere Arbeit an externe Dienstleister aus, kritisierte Adjan. Mit jeder Schließung entferne sich das Unternehmen von seinem Versprechen, eine weltweite Marke zu sein, die regional produziert und ausgeliefert werde. Der Abbau von Standorten sei „verbunden mit tausenden Kilometern zusätzlicher Transporte“ auf den Straßen. Dies sei weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.

Die Gewerkschaft forderte Coca-Cola auf, Verantwortung für seine Beschäftigten zu übernehmen und gemeinsam an einer tragfähigen Zukunft zu arbeiten. Die Gespräche zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern sollen zeitnah starten, wie Coca-Cola erklärte. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man dabei vermeiden – durch alternative Stellen an anderen Standorten und einvernehmliche Lösungen.

Coca-Cola: In Deutschland gibt es derzeit 14 Produktionswerke

In Deutschland ist das Unternehmen Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) für Abfüllung, Verkauf und Vertrieb der Getränke des US-Konzerns zuständig.

Nach eigenen Angaben sind hierzulande etwa 6500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an 27 Standorten beschäftigt, davon 14 Produktionswerke.

Vor einigen Monaten hatte CCEP verkündet, im Jahr 2023 mit 4,1 Milliarden Litern Getränken einen Rekord-Absatz erzielt zu haben. „Wir schauen auf ein sehr gutes Jahr in Deutschland zurück, in dem wir das Angebot unserer beliebten Getränke vor allem im Lebensmittelhandel, bei Discountern und in Tankstellen deutlich ausgebaut haben“, sagte Geschäftsführer John Galvin. (mt/dpa)