Frechen/Berlin – Schock für das American Football-Team „Cologne Falcons“. Der 1. Vorsitzende Oliver O. (45) wurde verhaftet. Vorwurf der Staatsanwaltschaft Berlin: O. soll mit drei Komplizen gewerbs- und bandenmäßig Anleger betrogen haben. Schaden laut Ankläger: 54 Millionen Euro.

Der Familienvater, der sich leidenschaftlich für den Football-Verein engagierte, wurde vor zwei Tagen in seinem Frechener Haus verhaftet. Das LKA-Berlin hatte monatelang gegen die Verdächtigen (Anwälte, Steuerberater und Kaufmänner) ermittelt. Sie sollen ohne Genehmigung der Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Gold im Auftrag ihrer Kunden gekauft und hohe Rendite versprochen haben. Aber: Ein hoher zweistelliger Millionenbetrag soll gar nicht zum Kauf von Gold benutzt worden sein. Wo das Geld der rund 6500 Anleger hin ist, weiß derzeit niemand. Gestern trafen sich in Berlin wütende Anleger zu einer „Gläubiger-Versammlung“. Viele Geschädigten haben ihr gesamtes Vermögen verloren.

Bei einer Razzia fanden die Beamten 324 Kilo Gold, es hätten aber 3885 Kilo sein müssen. Stattdessen hatten sie daneben goldfarbene Barren gelagert, die jedoch nur aus Kupfer waren.

Die Verdächtigen sollen Grundstücke, Häuser und teure Autos gekauft und den Bund Deutscher Treuhandstiftungen e.V. (BDT) begünstigt haben, daraus wiederum die „Cologne Falcons“, räumt Geschäftsführer Noel Wack ein. „Erst im Mai hatte man Herrn O. erneut das Vertrauen zum 1. Vorsitzenden ausgesprochen. Jetzt machen wir einen Neuanfang mit dem Verein - ohne ihn.“ Bislang haben sich die Verdächtigen nicht geäußert.