Der „Colonius“ ist schon lange für die Öffentlichkeit dicht. Zur Jugendzeit von Norbert Hinsch (heute 66) ging dort allerdings die Post ab – in jeglicher Hinsicht, wie er sich erinnert.
Dank „Colonius“-TatortKölner (66) schwelgt in Erinnerungen – „hatte etwas Erotisches“

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Im Tatort „Colonius“ blicken Freddy Schenk (Dietmar Bär, links) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) aus dem „Colonius“ auf Köln.
Der Tatort „Colonius“ hat bei vielen Kölnerinnen und Kölner Erinnerung geweckt. Einige Szenen mit dem Ermittler-Duo Max Ballauf und Freddy Schenk wurden in dem Kölner Wahrzeichen gedreht, das seit langem nicht mehr öffentlich zugänglich ist.
Norbert Hinsch (66) wird noch ganz warm ums Herz, wenn er an den „Colonius“ denkt. Denn mit ihm verbindet er eine besonders romantische Erinnerung aus den 1980ern.
Kölner Wahrzeichen: Norbert (66) mit heißen Erinnerungen an „Colonius“
„Auf der oberen Plattform habe ich meiner damaligen Studienfreundin nach dem Abendessen meine große Liebe erklärt. Wenn sie ablehnt oder mich nicht gleich küsst, wollte ich sofort runterspringen“, erzählt der 66-Jährige.
Damals war Norbert Hinsch Anfang 20 und bis über beide Ohren verknallt. „Der folgende Kuss dauerte gefühlte zwei Stunden“, erinnert er sich lachend. „Sie war meine erste Freundin und wunderschön.“
Der „Colonius“ oder auch „Pimmel von der Post“ genannt, so Hinsch weiter, hätte für sie und andere ihnen bekannte Pärchen etwas Erotisches gehabt. „Mann und Frau mussten einfach darauf“, so der 66-Jährige und fügt schwärmend hinzu: „Wir hatten Sex dort oben...“
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Er habe damals BWL, seine Freundin Medizin studiert. „Auf dem Medizinerball an Karneval habe ich sie dann nach fünf Jahren Honeymoon an einen Porsche fahrenden Doktor verloren“, erinnert sich Norbert Hinsch.
„Colonius“-Tatort lässt Kölner in Erinnerungen schwelgen
In den Jahren seien sie aber maximal dreimal auf dem „Colonius“ gewesen. „Zum Essen und Kaffeetrinken, nicht auf einer Technoparty, wie im ‚Tatort‘. Es gab damals im Restaurant nur sehr teure Menüs und am Sonntag war das Publikum eher gesetzt.“
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Inzwischen wohnt Norbert Hinsch im Schwarzwald. Doch der „Tatort“ hat den Bläck Fööss-Fan zurück in seine Kölner Jugendzeit katapultiert. „Wenn der viel geschmähte Tatort eines erreicht hat, dann, dass der Colonius-Turm wieder neu entdeckt wird“, freut er sich. Vielleicht kommt er bald mal wieder auf eine Stippvisite in seiner alten Heimat vorbei.
Dann weiß man vielleicht auch inzwischen, wie es mit dem „Colonius“ weitergeht. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es einen Interessenten für den Betrieb eines Restaurants in der in 166 Metern Höhe befindlichen Kanzel gibt.
Vorher muss der unter Denkmalschutz stehende Turm allerdings saniert werden. Es geht dabei um 60 Millionen Euro.
Der „Colonius“ wurde am 3. Juni 1981 eingeweiht. Doch bereits seit 1994 findet sich kein Pächter/keine Pächterin für das Drehrestaurant und die darüberliegende, zeitweise als Diskothek genutzte Fläche. Die Aussichtsplattform ist seit 1999 geschlossen.