Am Dienstag (20. Juni) trat der australische Singer-Songwriter Dean Lewis im Kölner Tanzbrunnen auf.
Auftritt in KölnGrößtes Konzert des Lebens für Dean Lewis – ein deutsches Wort sorgt für Lacher
Ein Jubeln geht durch die Menge, als der australische Singer-Songwriter Dean Lewis (35) am Dienstagabend (20. Juni 2023) auf der Schäl Sick – im Tanzbrunnen – auf die Bühne tritt.
Etwa 10.000, vornehmlich weibliche, Fans sind gekommen, um den Schmusesänger mit der unverwechselbaren Stimme am Rhein zu begrüßen.
Dean Lewis in Köln: „Ich habe es geschafft“
Schon vor seinem Auftritt zeigt sich der 35-Jährige auf Instagram überwältigt von der Kölner Location. „Das ist das erste Mal, dass ich auf einem Konzert meine eigenen Bildschirme habe“, erzählt er.
Als der dann gegen um 20.15 Uhr vor der riesigen Menschenmenge auf die Bühne tritt, sagt er: „Das ist die größte Show meines Lebens und gleichzeitig auch die größte der Deutschland-Tour.“
Gut eineinhalb Stunden spielt der Australier, gerät dabei aber immer wieder ins Schwärmen: „Ich weiß gar nicht, wo ich hingucken soll. Ihr seid alle so attraktiv. Was trinkt ihr hier?“ Und weiter: „Wir haben vor fünf Jahren eine Show in Köln gespielt, da waren 200 Leute da. Ich kann nicht glauben, dass so viele hier in Köln meine Musik kennen. Das ist unglaublich!“
Später ergänzt er: „Das ist eine besondere Show für mich. Es fühlt sich an, als hätte ich es geschafft. Das ist unglaublich!“
Dean Lewis in Köln: „Alle Songs handeln von einem Mädchen“
Auch wenn der Sänger glücklich ist, in Köln auf der Bühne zu stehen, seine Songs sind alle, bis auf einen, eher traurig. Dean Lewis erklärt: „Ich bin ein bisschen nervös. Ich werde euch heute 20 Songs singen und alle sind über dasselbe Mädchen.“
Zum Titel „7 Minutes“ zum Beispiel erklärt er: „Diesen Song habe ich nach einem Date geschrieben. Das erste Date lief super, das zweite war echt beschissen. Das Lied habe ich danach im Taxi, auf dem Weg nach Hause geschrieben.“
Doch offenbar scheint die Geschichte zwischen Dean und der Unbekannten an diesem Punkt noch nicht vorbei gewesen zu sein. Vor dem Song „Scares Me“ erklärt der 35-Jährige: „Ich habe ja eben gesagt, dass eigentlich alle meine Songs über ein Mädchen gehen. Wir waren Freunde, dann habe ich gemerkt, dass da mehr ist. Aber es hat nicht funktioniert mit uns.“
Inzwischen sind die beiden nicht mehr zusammen, das wird auch in seinem Lied „Be Alright“ klar, in dem er singt: „Ich weiß, du liebst sie, aber es ist vorbei, Kumpel. Es ist egal, pack das Handy weg. Es ist nie einfach zu gehen, aber lass sie gehen, es wird alles gut.“ Den Titel habe er als Botschaft an sich selbst geschrieben, als er mal wieder das Handy in der Hand hatte, um seiner Ex zu schreiben, erklärt er den Fans in Köln.
Dean Lewis in Köln: Sein Vater brachte ihm Fluchen auf Deutsch bei
Zwei Songs aus dem Set handeln dann aber nicht von besagter Ex-Freundin, wie der Singer-Songwriter erklärt. „Der Song ‚The Hardest Love‘ handelt von einem anderen Mädchen. Meine Brüder und ich nannten sie immer ‚Schwester‘, auch wenn sie nicht wirklich unsere Schwester war. Als ich den Song geschrieben habe, habe ich erst gar nicht wirklich wahrgenommen, dass es um sie geht, bis ich ihn meinen Brüdern gezeigt habe. Sie war immer wieder im Krankenhaus. Vor eineinhalb Jahren ist sie dann gestorben.“
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Der zweite Song ist „How Do I Say Goodbye“, einer von Dean Lewis' bekanntesten Songs. Der handelt, wie es der Text schon erahnen lässt, von seinem Vater. „Das ist wohl mein traurigster Song. Es geht um einen Vater. Er wurde vor ein paar Jahren sehr krank.“ Er widmet den Song allen denen, die Angst davor haben, eine geliebte Person zu verlieren – oder diese verloren haben. Während der Performance sieht man, wie sich viele Fans im Publikum in den Armen liegen und im Takt der Musik hin und her schunkeln. Gänsehaut pur!
Später erklärt der Musiker dann aber: „Meinem Vater geht es heute wieder gut. Er ist in Remission.“ Von ihm habe er auch ein deutsches Wort gelernt: „Schweinhund“. Dean Lewis: „Mein Vater hat das immer zu mir gesagt: ‚Schweinhund, Schweinhund‘. Ich wusste erst gar nicht, was das heißt.“ Da muss die Menge dann wieder lachen.
Dean Lewis: Special Guest und Coversong
Am Dienstagabend spielt der 35-Jährige neben seinen großen Hits wie „How Do I Say Goodbye“, „Be Alright“ oder „Waves“ viele weitere (traurige) Titel wie „Something Real“, „Stay Awake“, „Chemicals“, „Lost Without You“ und „Half A Man“. Aber auch der einzige glückliche Song, den der Sänger nach eigener Aussage jemals geschrieben hat – „To Have You Today“ – darf bei seinem Konzert in Köln nicht fehlen.
Für seine Coverversion von Coldplay Mega-Hit „Yellow“ holt er zwischenzeitlich seinen amerikanischen Singer-Songwriter-Kollegen Anson Seabra (28, „Peter Pan Was Right“) auf die Bühne.
Nach gut eineinhalb Stunden endet das Open-Air-Konzert des Australiers, trotz Gewitter- und Regenwarnung und dunkler Wolken über dem Rhein, ohne Wolkenbrüche und große Zwischenfälle. Was bleibt, sind die Erinnerungen an einen Abend voller Emotionen und großer Geschichten.