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60 Jahre späterDie besondere Story hinter diesem Foto aus Köln – „ich war wieder Teenagerin“

Zwölf ältere Damen posieren gemeinsam für ein Gruppenfoto.

Das fröhliche Damenkränzchen im Café Fassbender.

Diese zwölf Frauen sind seit 60 Jahren miteinander verbunden – und trafen sich in Köln doch zum ersten Mal komplett wieder.

von Philipp Meckert  (pm)

Aber bitte mit Sahne! Sie trafen sich zwar nicht täglich um Viertel nach drei in der Konditorei, sondern erstmalig nach 60 Jahren wieder, aber das Kuchenbuffet im Café Fassbender an der Mittelstraße wurde nicht weniger gestürmt.

Der Anlass war aber auch erste Sahne: Das fröhliche Wiedersehen der 1964er-Abschlussklasse der Elly-Heuss-Knapp-Realschule in Mülheim.

Wiedersehen auch nach 60 Jahren noch herzlich und vertraut

Klassentreffen – das ist immer eine Mischung aus Familienfeier und Betriebsjubiläum, aus Zeitreise, Standortbestimmung und persönlicher Bilanz, wie es so schön heißt. Es tut so, als wäre eine zufällig zusammengewürfelte Gemeinschaft aus vergangenen Tagen auch heute noch wichtig – und katapultiert Menschen in die eigene Vergangenheit zurück.

Und so war es auch bei Rosemarie (77), der Organisatorin: „Dieses Treffen hat mich einen ganzen wundervollen Tag lang wieder zur Teenagerin werden lassen!“, sagte sie im Nachhinein zum EXPRESS.

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Ja, Elly Heuss-Knapp, die von 1881 bis 1952 lebte, Politikerin, Frau des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss, Gründerin des Müttergenesungswerks und Namensgeberin der Realschule (heute 531 Schülerinnen und Schüler aus über 20 Nationen) war, wäre stolz auf diese Damenriege gewesen.

Denn was diese zwölf (von einst 26) aus ihrem Leben gemacht haben, liest sich toll und abenteuerlich: Eine Opernsängerin berichtete von Auftritten in Asien, ebenso war eine Sängerin im Kölner Polizeifrauenchor international unterwegs. Eine Weltreisende kam zu St. Aposteln, auch eine Astrologin und ehemalige Pilotin kamen eingeflogen. Und eine Diplom-Absolventin für „Uns Kölsch Sproch“ war auch noch dabei. Also: Loss mer schwade!

Ein älteres Abschlussfoto einer Schulklasse in schwarz-weiß.

Asbach uralt? Werden wir niemals! Das Abschlussfoto von 1964.

Die eine erzählte, dass sie eine eigene Pferdezucht habe und sehr reitsportbegeistert sein, eine andere engagierte sich ehrenamtlich bei einer Tafel. Eine Dame sorgte für Komplimente, als sie erzählte, dass sie gleich drei Kinder von Geburt an adoptiert hätte.

Apropos Kinder: Das heitere Dutzend stellte auch noch fest, dass alle begeisterte Großmütter sind und niemand vergessen wurde. „Ich hätte dich sofort wiedererkannt – auch nach all den Jahren!“, sagte Doris (77) nicht nur zu einer Klassenkameradin.

Klar war: Das Alter spielte bei diesem Kaffeeklatsch keine Rolle: „Wir sind nicht alt, wir sind im besten Alter!“, lachte Monika (77). Und Hildegard (78) resümierte: „Wir haben kein Jahr zu verschenken, also lasst uns ab jetzt jedes Jahr wiedertreffen.“ Aber bitte mit Sahne …