Die Zukunftsmesse zum Thema Digitalisierung, die „Digital X“, war erneut ausverkauft. An den zahlreichen Talkrunden in der Stadt nahmen auch etliche Stars teil.
„Digital X“ in KölnGeorge Clooney in Sorge: „Die Dinge eskalieren alle sehr schnell“
Jede Menge Stars und technische Innovationen: Die „Digital X“, die von der Deutschen Telekom initiierte Plattform für die Digitalisierung, bestimmt wieder zwei Tage das Kölner Zentrum. Mit mehr als 50.000 Gästen ist das Event erneut komplett ausverkauft.
250 Redebeiträge sind am Mittwoch (20. September 2023) und Donnerstag auf den sechs Bühnen zu erleben. 300 Unternehmen stellen ihre Entwicklungen aus. Thirty Seconds to Mars gaben ein exklusives Konzert. „Eine Leistungsschau der Digitalisierung“, nennt Telekom-Geschäftsführer Hagen Rickmann (54) das.
„Digital X“ meldete wieder Rekordzahlen: 50.000 Gäste in Stadt
Der aktuelle Stand in Deutschland sei da nicht gut. „Wir stehen nur auf Platz 13 der europäischen Länder. Nur ein Drittel der Unternehmen will mehr in Digitalisierung investieren, 46 Prozent sprechen mehr über Risiken statt über Chancen. Daher rutschen wir im Vergleich der Wirtschaftsstandorte auch immer weiter ab. Deutschland ist nicht mehr der ‚Place to be‘.“
Sein Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges (61) wählte ähnlich drastische Worte. „Wenn wir mit China und den USA Stand halten wollen, dann können wir in Europa nicht mit 27 Ländern und Rechtslagen separat agieren. Die Chancen in den anderen Ländern sind dramatisch besser. Wir müssen weg von der Überregulierung in Deutschland und brauchen schnellere Entscheidungen.“
Ähnlich äußerte sich auch die amerikanische Futuristin Amy Webb (48): „Ich bin verwirrt. Die deutschen Unternehmen sind steckengeblieben. Deutschland ist wohl das einzige Land der G7-Staaten, wo die Wirtschaft schrumpft. Die Regierung hat ihren Anteil daran, weil die Bürokratie überbordend ist.“
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Damit zwischen den düsteren Bestandsaufnahmen in Sachen Digitalisierung die Laune nicht ganz in den Keller sinkt, sorgte Moderatorin Barbara Schöneberger (49) auf der Bühne im Mediapark für gute Laune. „Heute gibt es Pizza Huawei. So viel frische Luft wie heute habt ihr Techies in den vergangenen Monaten nicht bekommen“, scherzte sie. „Die Digital X gilt in Köln jetzt schon als sechste Jahreszeit.“
Highlight des ersten Tages war der Auftritt von US-Schauspieler George Clooney (62). Der genoss den sonnigen Tag offenbar. „Das ist eine super-schöne Stadt. Man bekommt hier hinter der Bühne Bier und Eis.“ Schöneberger konnte gar nicht mehr an sich halten. „Tequila, Kaffee, Lipgloss – ich würde alles von ihnen kaufen“, schmachtete sie den Star an und zog sogar ihren Schuh aus.
Der zweifache Oscar-Gewinner gab sich entspannt. Morgens würde er seine sechsjährigen Zwillinge zur Schule bringen, gemeinsam würden sie zu Hause die italienische Rockband Maneskin hören.
Ernsthaft wurde es aber auch. „Wir sehen die Überschwemmungen in Libyen und die schrecklichen Hurricans in Florida. Wir sehen, wie all diese Dinge sehr schnell eskalieren“, sagte Clooney. Es gebe eine „Gruppe von Leuten, die viel Geld verdienen, die mit Ölfirmen zusammenarbeiten und von ihnen finanziert werden, die gerne behaupten, dass es so etwas nicht gibt. Aber die Daten beweisen, dass das völlig falsch ist.“
Die gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Anwältin Amal Clooney, gegründete Clooney Foundation for Justice setzt sich gegen Menschenrechtsverletzungen ein. „Wir alle versuchen, einen Weg zu finden, die Welt besser zu machen. Die Umstände sind erschreckend, bieten aber auch große Chancen.“
George Clooney entsetzt von Umwelt-Katastrophen
Zudem hat den streikenden Hollywood-Drehbuchautorinnen und -autoren seine Unterstützung versichert. „Wir sind alle für einen anständigen und fairen Lohn“. In der Branche gebe es zahlreiche Menschen, die darum kämpften, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Ich war selbst zehn Jahre lang arbeitsloser Schauspieler, bin mit dem Fahrrad zu Vorsprechen gefahren und habe vier Jahre lang auf dem Boden einer Abstellkammer geschlafen“, sagte er.
Angesichts der Gerüchte, dass ein dritter Teil des Film-Musicals „Mamma Mia“ in Arbeit sei, hakte Abba-Star Björn Ulvaeus (78) hinter der Bühne direkt mal nach, ob Clooney nicht auch mitspielen wolle. „Ich habe ihn gefragt, ob er nicht auch singen kann. Aber das will er doch nicht“.