Unwürdiges ErscheinungsbildKöln ist ganz oben auf der Schmuddel-Leiter
Köln – Die drei dreckigsten Städte waren vor 300 Jahren: Kalkutta, Köln und Konstantinopel. Istanbul habe sich aber gemacht, heißt es heute.
Ja, mit dem Erscheinungsbild der Stadt ist es immer noch nicht zum Besten bestellt. Der Bericht über die IHK-Aktion, 40 „Kümmerer“ auf die Straße zu schicken, die Missstände melden sollen, hat eine hitzige Debatte ausgelöst.
Kölner machen ihrem Ärger Luft
Per Leserbrief und Internet-Beiträgen machen die Kölner ihrem Ärger Luft.
„Es gibt kaum eine andere deutsche Großstadt, die dreckiger ist als Köln“, schimpft etwa Birgit Ridder. Sie nennt folgende Beispiele: Das kleine Wäldchen am Aachener Weiher:
„Es stinkt nach Müll und Urin – ekelhaft“. Am Porzer Rheinufer lägen benutze Windeln, Kondome, Flaschen und anderer Müll herum.
Nikola Anderle schreibt: „Die S-Bahn-Station an der Trimbornstraße mit ihren Pinkel-Ecken müsste dem hinzugefügt werden.“
Drogen-Zelle sorgt für Ärger
Ein Dauer-Ärgernis bringt die Kölner richtig in Wallung: Die „Telefonzelle“ am Neumarkt.
Seit Jahren wird sie von Junkies als öffentliche Fixerstube genutzt – und nichts passiert. Für viele ist die Drogen-Zelle ein Monument der „Verwahrlosung und des behördlichen Versagens“.
„Das ist sehr traurig und keiner fühlt sich verantwortlich“, so Margit Cammas. Dirk Weck schreibt dazu: „Dass Köln so schmutzig ist, liegt daran, dass viele Kölner ihren Dreck, Müll und so weiter einfach liegen lassen ...“
Auch die Politik macht Druck: Die Grünen machen den Reinigungszustand der Altstadt in der Bezirksvertretung zum Thema.
Eindruck ist Köln nicht würdig
Samstag- und Sonntagvormittags lägen dort überall die Hinterlassenschaften der nächtlichen Feiern herum.
„Der schmuddelige Eindruck, den Köln bietet, ist unwürdig. Und Äußerungen von US-Amerikanern, sie hätten sich Deutschland doch sauberer vorgestellt, sind peinlich“, kritisieren die Grünen, die Fragen zum Reinigungskonzept haben. Ein Nachlassen im Kampf gegen den Dreck wollen sie nicht hinnehmen.