Hollywood-StarElliot Page packt auf Kölner Bühne aus – Standing Ovations von Publikum

Elliot Page sitzt im Rahmen der Phil.Cologne auf der Bühne.

Elliot Page war im Rahmen der „Phil.Cologne“ am 23. Juni 2023 in der Mülheimer Stadthalle zu Gast

Der Schauspieler Elliot Page stellte bei einer Lesung in Köln sein frisch erschienenes Buch „Pageboy“ vor. Er nutzte seine Bühne, um sich für die Queer- und Trans-Community starkzumachen.

von Antonia Raabe  (ra)

Die Stadthalle in Köln-Mülheim war am Freitagabend (23. Juni 2023) ausverkauft. Unter tosendem Applaus empfingen die Gäste auf der rechten Rheinseite einen echten Hollywood-Star.

Elliot Page war in die Domstadt gekommen, um im Rahmen des Philosophie-Festivals „Phil.Cologne“ sein Buch mit dem Titel „Pageboy“ vorzustellen.

Elliot Page erzählt die bewegende Geschichte zu sich selbst

Um kurz nach 20 Uhr war es dann schließlich so weit. Der 36-Jährige kam lachend auf die Bühne, er trug eine blaue Jeans und einen hellgrauen Pullover und winkte seinem Publikum fast kindlich zu.

Er nahm neben der Moderatorin des Abends, Marie Christine Knop, und Schauspieler Mark Waschke (u.a. „Tatort“) Platz. Der 51-Jährige trug Ausschnitte aus dem übersetzten Werk vor. Im Wechsel stellte Knop dem Autor einen Haufen Fragen, dann las Waschke ein Kapitel – dieser Ablauf wiederholte sich insgesamt dreimal.

Werfen Sie hier einen Blick auf den queeren TikTok-Kanal von EXPRESS.de:

Es war ein Abend, der für viele Menschen, insbesondere für die Anhängerinnen und Anhängern der Queeren und Trans-Community, ein ganz besonderer gewesen sein dürfte.

Denn: Page wurde im Körper eines Mädchens geboren, 2020 erklärte er transgender zu sein, änderte seinen Namen von Ellen in Elliot. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seinen internationalen Durchbruch bereits erlebt.

Der Film „Juno“, der im Jahr 2007 herauskam, brachte ihm den ersten großen Erfolg. Er spielte dort die Hauptrolle, die 16-jährige Juno, die von ihrem besten Freund schwanger wird.

In seinen Memoiren lässt er unter anderem diese Zeit Revue passieren. „Juno war eine Zeit, in der ich eine Lüge leben musste. Ich musste meine Freundin verstecken“, offenbart er. Er habe sich undankbar gefühlt, weil er seinen Rum nicht genießen konnte.

„Pageboy“ erzählt Pages Weg zu sich selbst. Er lässt die Leserinnen und Leser an seiner bewegenden Geschichte teilhaben und gewährt intime Einblicke in seine Gefühlswelt.

Er zeichnet die Geschichte eines Mädchens, das bereits im Alter von vier Jahren spürt, dass es lieber ein Junge wäre und er offenbart seine ersten Date-Erfahrungen in queeren Bars.

„Ich wusste es mit vier Jahren. Irgendwann begriff ich einfach, dass ich kein Mädchen war. Ich versuchte, im Stehen zu pinkeln, fand, dass das besser zu mir passte. Ich spürte eine Distanz zu den anderen Mädchen in der Vorschule“, lautet eine Passage.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

An anderer Stelle heißt es: „Mein erstes Date als geoutete Trans-Person: Ich war nervös, aber auch energetisiert. Solche Abenteuer hatte ich noch nicht erlebt.“

Die Zuschauerinnen und Zuschauer in Köln-Mülheim sahen einen Menschen auf der Bühne, der nicht aufhört, unermüdlich für die Rechte von Queeren und Trans-Personen zu kämpfen.

Im Gespräch mit Knop sagte Page zum Schluss der Veranstaltung: „In Momenten, in denen ich Angst hab und frustriert bin, erinnere ich mich daran, dass Fortschritt kein linearer Prozess ist. Ich bin überzeugt davon, dass sich die Queer- und Trans-Bewegung durchsetzen wird. Liebe wird erfolgreicher sein.“

Von dem in weiten Teilen emotional berührten Publikum gab es Standing Ovations für den Hollywood-Star, der in Köln den letzten Stopp seiner Tour absolvierte.

Beim Verlassen der Bühne drehte sich Page noch zweimal um und winkte den begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern zum Abschied und Dank zu.