Kölner Milieu-LegendeEssers Häns beerdigt: 500 Freunde sagten „Tschö“ zum „Indianer“

Beerdigung Essers Häns 1

Familie und Freunde nahmen auf dem Südfriedhof Abschied von dem kölschen Indianer.

von Oliver Meyer  (mey)

Köln – Er war der „Indianer“ im Milieu. Braungebrannt, lange Haare – ein echter Frauenschwarm. Einige dieser Frauen weinten am Grab von Essers Häns – denn die Milieu-Legende starb vor zwei Wochen an Leberkrebs. 500 Freunde sagten „Tschö“ zu dem beliebten Original.

Milieu-Größen nehmen Abschied

Alle waren sie gekommen, die damals irgendwie etwas mit dem Milieu zu tun hatten. Unter anderem Willi Holweg (Ex-Besitzer der Unterwelt-Kneipe Klein Köln) – und Willy Taylacher (75), der einstige Ziehvater von Essers Häns.

Ziehvater Taylacher kam aus Frankreich angereist

Taylacher hatte den damals 17-jährigen Häns unter seine Fittiche genommen. „Ich bin extra aus Frankreich gekommen, um mich von Häns zu verabschieden. Dieser Junge war ein feiner Kerl und auch ich habe ihm viel zu verdanken. Ich habe ihm damals beigebracht, wie das Milieu tickt, was man darf und was man besser lässt.“

Essers Häns

Essers Häns – der kölsche Jung starb an Leberkrebs.

Gute Zeit war irgendwann vorbei

Häns, der schnell im Milieu Fuß fasste und sich als Türsteher verdingte, hatte schnell auch ein paar Frauen, die für ihn anschafften. Häns genoss die Zeit, doch irgendwann war die gute Zeit vorbei.

Er fuhr leidenschaftlich Taxi, spielte auf der Mundharmonika, die er jetzt mit ins Grab nahm. Viele seiner einstigen Gefährten hielten inne, als „California Dreaming“ gespielt wurde. Träume – die hatten sie alle.