Sicherheit auf dem FahrradKurierdienst mit bundesweiter Umfrage – Köln auf dem letzten Platz

Ein Wolt-Kurier fährt durch Köln.

Ein Wolt-Kurier fährt durch Köln. In Köln fühlen sich die Fahrerinnen und Fahrer am unsichersten, laut einer Umfrage des Unternehmens.

In welcher Stadt fühlen sich Menschen am unsichersten, die berufsbedingt mit dem Fahrrad unterwegs sind. Köln kommt bei einer Umfrage des Lieferdienstes Wolt ziemlich schlecht davon.

Die Fahrerinnen und Fahrer des finnischen Lieferdienstes Wolt gehören in Köln mittlerweile zum Stadtbild dazu. Mit ihren Fahrrädern und E-Bikes sind sie, wie die Kurierfahrerinnen und -fahrer anderer Anbieter, schon längst ein Bestandteil des städtischen Straßenverkehrs.

Aber wie sicher fühlen sie sich bei ihrer Arbeit? Das wollte der Lieferdienst durch eine Umfrage von seinen Mitarbeitenden wissen. Das Ergebnis ist vor allem für Köln vernichtend: Im Ranking 16 deutscher Großstädte belegt die Domstadt nämlich den letzten Platz.

Köln als Schlusslicht: Kurierdienst-Umfrage zeigt großes Problem auf

Am sichersten fühlen sich die Kurierfahrerinnen und Kurierfahrer von Wolt demnach in Leipzig, Hannover und Frankfurt am Main. Köln, wo Wolt rund 500 Fahrerinnen und Fahrer beschäftigt, landet noch hinter Berlin, München und Dortmund auf dem letzten Platz.

Zu den Fragen, die den Mitarbeitenden gestellt wurden, gehörten unter anderem das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die Infrastruktur in der jeweiligen Stadt oder die jeweils zur Verfügung stehenden Radwege.

Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Besonders wichtige Routen für die Kurierfahrten seien laut den Antworten so gut wie fahrraduntauglich – genannt wurden dabei unter anderem die Aachener Straße, die Neusser Straße, die Venloer Straße oder der Hohenzollernring. Auch die zu schmalen oder gar nicht erst vorhandenen Radwege seien in Köln ein großes Problem.

Die Wolt-Fahrerinnen und -Fahrer sind laut Angaben des Unternehmens an einem Arbeitstag im Durchschnitt mehr als 30 Kilometer unterwegs. Fast 40 Prozent der Angestellten radelt sogar mehr als 50 Prozent. Immer wieder müssen sie auf ihren Touren auf Bürgersteige ausweichen – wegen schlechten Radwegen oder Baustellen beispielsweise.

Kölner Kurierangestellte fühlen sich auf den Straßen nicht sicher

„Risiken sehen die Wolt-Fahrerinnen und Fahrer vor allem in Autos, die in der zweiten Reihe parken, und in Autotüren, die ohne Umsicht einfach aufgerissen werden. Dann kann es schnell brenzlig werden. Auch die gegenseitige Rücksicht lässt hin und wieder bei Auto- und E-Roller-Fahrerinnen und -Fahrern zu wünschen übrig“, heißt es vonseiten des Kurierdienstes.

Allerdings gibt es für Köln auch gute Nachrichten: Für Wolt seien die Vorschläge zur Parkraumbewirtschaftung beispielsweise Leuchtturmprojekte, die sich das Unternehmen auch in anderen deutschen Städten wünschen würde. „Man sieht, dass die Stadt die Ernsthaftigkeit des Themas verstanden hat und bereits hart an Lösungen arbeitet“, sagt ein Sprecher.

Und weiter: „Die Umfrage zeigt uns aber einmal mehr, dass es noch viel zu tun gibt auf dem Weg zu einer guten und sicheren Verkehrsinfrastruktur, die den Menschen und nicht das Auto in den Mittelpunkt stellt. Wir sollten aufhören, Fußgängerinnen und Fußgänger gegen Fahrradfahrende auszuspielen, und aktiv an nachhaltigen Mobilitätsformen arbeiten.“

Zwar sei hierbei vor allem die Politik in der Pflicht, aber man wolle sich aktiv in die Debatte einbringen. Wolt hat angekündigt, derartige Umfragen nun in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um eine Entwicklung in den einzelnen Städten dokumentieren zu können. (nb)