Familiendrama in Köln-MüngersdorfVater erschießt Sohn (13) und sich selber
Köln – Unter dem Carport vor dem Mehrfamilienhaus liegen die leblosen Körper von Martin H. (53, alle Namen geändert) und seinem Sohn Arne (13). Retter haben sie gerade aus einem brennenden Haus geholt. Doch Vater und Sohn sind so schwer verletzt, dass sie Minuten später versterben – an Schussverletzungen!
Familiendrama im Müngersdorfer Villenviertel: Um 5.46 Uhr wird die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand im Roggenweg gerufen. In der noch brennenden Maisonette-Wohnung entdecken die Retter einen leblosen Jugendlichen in einem Bett und einen ebenfalls bewusstlosen Erwachsenen, der direkt daneben liegt.
Beide werden ins Freie gebracht. Dann erkennt eine Notärztin zwei Schussverletzungen bei dem Jungen und eine weitere bei dessen Vater. Plötzlich stoppt der Herzschlag beider Opfer. Trotz Wiederbelebung sterben sie noch vor dem Haus unter einem Carport.
Wie EXPRESS erfuhr, trennte sich Martin H.s Frau vor etwa sieben Jahren von ihm und nahm die Kinder mit. Grund für den Auszug soll, laut Nachbarn, häusliche Gewalt gewesen sein. 2012 wurde das Paar offiziell geschieden. Dennoch besuchten Arne und seine zwei Jahre ältere Schwester Sabine regelmäßig ihren Vater, den Unternehmer Martin H.
„In den letzten Wochen kam aber nur noch der Junge. Am Mittwoch habe ich ihn und den Vater noch vor dem Haus an dem teuren Wagen gesehen. Sie wirkten glücklich. Und jetzt diese Tragödie. Es ist alles nicht zu fassen“, sagt eine Nachbarin. Mietete Martin H. den Luxuswagen, einen Jaguar X F-Type der vor dem Haus stand, für eine letzte gemeinsame Spritztour?
Nun ermittelt eine Mordkommission, sucht nach dem Tatmotiv. Wollte sich Martin H. an seiner Ex-Frau rächen? Nachbarn berichteten, dass er sich in den vergangenen Wochen in seiner Wohnung regelrecht verschanzt habe. Die Rollläden seien den ganzen Tag heruntergefahren gewesen und H. habe das Haus angeblich kaum noch verlassen.
Die Tatwaffe fanden die Ermittler in der ausgebrannten Wohnung. Nach bisherigem Ermittlungsstand erschoss H. erst seinen Sohn, legte Feuer und richtete dann die Waffe gegen sich selbst. Hinweise auf eine dritte Person, die geschossen haben könnte, gibt es bislang nicht.