In Köln gibt es inzwischen mehr als 50 Bücherschränke. Hier können Bücher kostenlos mitgenommen werden. Doch immer häufiger gibt es Fälle von Buch-Missbrauch.
Auf frischer Tat ertapptFiese Abzock-Masche in Köln: „Was macht die da mit dem Handy?“
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Der Bücherschrank an der Agneskirche an der Neusser Straße. Das Symbolfoto wurde am 25. Juli 2023 aufgenommen. Immer häufiger kommt es zu Buch-Missbrauch.
Reingreifen, rausnehmen, kostet nichts. Auch in Köln stehen sie in zahlreichen Veedeln: sogenannte Bücherschränke. Doch inzwischen häufen sich die Fälle von Buch-Missbrauch.
Bei der Abzock-Masche werden Bücherschränke regelrecht geplündert. Und anschließend wird der Lesestoff zu Geld gemacht.
Bücher aus Kölner Bücherschränken werden zu Geld gemacht
Eine Kölnerin, die anonym bleiben möchte, berichtet über so einen Fall, den sie auf dem Platz an der Agneskirche am Dienstagabend (27. Februar 2024) beobachtet hat.
„Zuerst habe ich mich gewundert, was macht die Frau da mit dem Handy am Bücherschrank?“, schildert sie gegenüber EXPRESS.de. „Sie zog ein Buch heraus und hat es dann mit dem Smartphone gescannt.“
Mit einer App kann der Wert des Buches ermittelt werden. Der Anbieter Momox kauft beispielsweise gebrauchte oder ungelesene Bücher auf und verkauft sie dann weiter. Wo die Bücher herkommen, will Momox nicht wissen. Andere Ankauf- und Verkaufsplattformen sind beispielsweise rebuy, Amazon Marketplace, ebay oder Kleinanzeigen.
Was einige Anbieter so attraktiv macht: Man benötigt nur einen leeren Karton, um die Bücher zu verschicken. Der Versand ist meist gratis.
Bücherschränke auch in der Nacht frei zugänglich
Die kostenlosen Bücherschränke bekommen dadurch plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Hier wird nach Bestsellern gesucht oder nach Büchern, die womöglich im Handel vergriffen sind.
Auch in der Nacht sind die Bücherschränke frei zugänglich. So können Gauner in der Dunkelheit die Filetstücke heraussuchen und zu Geld machen.
Ein Großteil der Bücherschränke wurde von der Bürgerstiftung Köln im Rahmen des „Projekt Eselsohr“ auf- und bereitgestellt. Aktuell sind es 51 Stück. Hier alle Standorte der Bücherschränke der Bürgerstiftung Köln anschauen.
Außerdem gibt es drei öffentliche Bücherschränke in Kalk und Humboldt-Gremberg, die von der Sozialraumkoordination gestiftet sind.
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Und wie ist die rechtliche Lage? Bücher aus einem Bücherschrank mitzunehmen, ist erstmal keine Straftat. Ganz im Gegenteil, die Mitnahme ist erwünscht. Moralisch steht der Verkauf dann auf einem anderen Blatt. Anders ist es hingegen bei Altkleider-Containern. Wer sich hier bedient, macht sich strafbar.
Die Mitnahme aus einem Altkleider-Container ist hingegen strafbar
Personen, die Altkleider in dafür vorgesehene Container geben, handeln mit der Absicht, dass die Kleidung an den Eigentümer oder die Eigentümerin des Containers übergeht.
Dies bildet die juristische Grundlage dafür, das unbefugte Entnehmen der Kleidungsstücke aus dem Container als Diebstahl zu werten. Zudem muss aktiv eine spezielle Sperre überwunden werden, um an die alte Kleidung zu gelangen.