Neuer Song vor FC-Duell mit BayerZeltinger und Klappstuhl-Till schießen gegen Fifa und Leverkusen

Videodreh zum Song „Fifakusen“ in einer Kölner Kneipe.

In der Kölner Kneipe „Haus Bayer“ fand der Videodreh zu „Fifakusen“ statt: Till Quitmann, Jürgen Zeltinger, Anno Thenenbach und Dennis Kleimann (v.l.) in Aktion.

Im Karneval überraschte Moderator Till Quitmann mit „Et Prima Kleber Leed“. Jetzt hat er mit Kölschrock-Legende Jürgen Zeltinger einen neuen Song aufgenommen. Darin geht's um die Fifa und Bayer Leverkusen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Er sorgte für einen Überraschungs-Erfolg in der abgelaufenen Karnevals-Session. Moderator Till Quitmann (52), allen besser als Klappstuhl-Till bekannt, räumte als „Zapfhahnaktivist“ mit dem „Klimakleber“-Song ab und sorgte für Diskussionen. Nun legt der Kölner den nächsten Titel nach – und der hat es in sich.

Die vom Fußball-Weltverband Fifa gegen den 1. FC Köln verhängte Transfersperre sorgt bei den Fans noch immer für Aufregung. Alle wissen, dass der FC personell dringend nachbessern muss, denn mit Jonas Hector (32) und Ellyes Skhiri (27) verlassen im Sommer zwei absolute Stützen den Verein. Doch genau das hat die Fifa verboten.

Till Quitmann hatte Karnevals-Hit mit „Et Prima Kleber Leed“

Pessimisten befürchten bereits den Sturz in Zweitklassigkeit, sollte das Urteil bestehen bleiben. Für den FC geht es also womöglich um die Existenz – und in dieser Situation melden sich nun zwei Kölner Sänger musikalisch zu Wort.

Kölsch-Rock Legende Jürgen Zeltinger (73, „Müngersdorfer Stadion“) hat zusammen mit Klappstuhl-Till einen Song aufgenommen, der hart mit der Fifa und einem Liga-Konkurrenten ins Gericht geht. „Fifakusen (Wär‘ die Fifa ein Verein)“ heißt die rockige Nummer, in der auch die Werkself kräftig einen mitbekommt.

Das Cover des Songs „Fifakusen“.

Das Cover des Songs „Fifakusen“. Ab Freitag (5. Mai 2023) ist das Lied bei Spotify abrufbar.

Am Freitag (5. Mai 2023) steigt das Nachbarschafts-Duell gegen Bayer 04. Auch wegen der kurzfristigen Verlegung der Partie hatte es reichlich Wirbel und viel Kritik aus dem FC-Lager gegeben. „Das ist ein Witz, dass das Spiel ohne Not vorgezogen wird. Aber Herr Völler sitzt ja jetzt an den richtigen Schalthebeln“, regt sich Quitmann auf. Passend dazu ist der Song ab Freitag bei Spotify zu hören.

Die immer wieder im Raum stehenden Korruptionsvorwürfe gegen den von Präsident Gianni Infantino (53) geführten Verband werden im Song ebenso thematisiert, wie die umstrittenen WM-Vergaben an Staaten wie Russland oder Katar. Auch die finanziellen Exzesse und Verstöße einiger Großklubs gegen das Financial Fairplay bringen die Sänger aufs Papier – und fragen nach der Verhältnismäßigkeit der Fifa-Strafe gegen den FC.

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„Wladimir Putin? Komm her, my friend! Katar? Kriegt ’ne WM geschenkt!“ heißt es im Song. Oder: „Korruption, ganz ungeniert, doch der FC wird ruiniert. Die Unschuld muss Köln selbst beweisen, während sie in Zürich auf die Werte scheißen.“

Harter Tobak zu harten Gitarren. Doch für die glühenden FC-Fans Zeltinger und Quitmann nur angemessen: „Mir kommt ja jetzt noch alles hoch, wenn ich an die Infantino-Rede („Heute fühle ich mich homosexuell. Heute fühle ich mich behindert“, d. Red.) denke. Die Fifa geht den FC für mich übertrieben hart an. Da darf man dann auch hart reagieren“ findet Quitmann.

Videodreh von „Fifakusen“ in einer Kölner Kneipe.

Beim Videodreh zu „Fifakusen“ mit einigen Bekannten und Statisten ging es hoch her.

Und Zeltinger, der selbst besungene „Asi mit Niwoh“, ergänzt: „Ungerechtigkeit hat mich schon immer auf die Palme gebracht. Und wenn ich sehe, wie bei irgendwelchen Bonzen-Vereinen alle Augen zugedrückt werden, aber beim kleinen FC voll draufgehauen wird, dann kann ich dazu nicht den Mund halten und so tun, als ob nichts wäre.“

Der Song stammt wie schon „Et Prima Kleber Leed“ aus der Feder von Anno Thenenbach (52), den richtigen musikalischen Feinschliff gab ihm Zeltinger-Gitarrist Dennis Kleimann (30).

Beim Schreiben konnte sich Thenenbach den Seitenhieb auf die Konkurrenz aus Leverkusen nicht verkneifen: „Wär‘ die Fifa ein Verein, sie würde Bayer Leverkusen sein: keine Fans, kein Flair, kein Herz, gegründet nur für den Kommerz“ heißt es im Refrain.

„Fifakusen“: Videodreh im „Haus Bayer“ mit vielen Bekannten

Passend dazu wurde in der Kölsch-Kneipe „Haus Bayer“ in Humboldt das Video zum Song gedreht, auch Thomas Lambertz und Michael Wurzer alias „Zwei Kölsch“ mischten mit. Quitmann ist gespannt: „Ich warte auf die passende Antwort von der Werkself.“

„Doch den FC kriegt ihr nicht klein, wird immer, immer unsere Liebe sein“, heißt es im Refrain. Zeilen, die bei den Kölner Fans gut ankommen dürften. Auf der anderen Rheinseite dürfte kurz vor dem Bundesliga-Duell das Bayer-Kreuz vor Wut wackeln.