„Haut ihm in die Schnauze“Finchs Köln-Konzert: Der „ostdeutsche Hasselhoff“ macht klare Ansagen

Rapper Finch steht auf der Bühne auf dem Spring Break Festival am Goitzschesee in Pouch. Er trägt einen Vokuhila.

Finch trat am 2. April 2023 in Köln-Mülheim auf. Das Foto zeigt den Rapper bei einem Auftritt im Rahmen des Spring Break Festivals am Goitzschesee in Pouch am 3. Juni 2022.

Finch, der selbsternannte „ostdeutsche Hasselhoff“, gastierte im Rahmen seiner „Dorfdisko“-Tour in Köln-Mülheim. Doch im Laufe des alkoholreichen Abends gab's auch ein paar ziemlich deftige Ansagen in Richtung seiner Fans.

„Dorfdisko“ in Köln-Mülheim! Im Palladium tobten und feierten am Sonntagabend (2. April 2023) Rap-, Schlager- und Techno-Fans zu den Songs des Brandenburger Musikers Finch (32, zuvor: Finch Asozial), der zuletzt mit Matthias Reim (65) den Song „Pech und Schwefel“ aufgenommen hat.

Nicht nur mit seinen teils prollig daherkommenden Liedern heizte der Rapper das Publikum ein, auch mit seinen markigen Sprüchen löste Finch Lacher bei seiner Anhängerschaft aus. Allerdings musste der Vokuhila-tragende Musiker auch ein unangenehmes, ernstes Themen ansprechen.

Finch: „Ich brauche hier keine Fußballscheiße“

Als das Konzert um Punkt 20 Uhr losging, war die Hütte proppevoll – und die Stimmung im Konzertsaal kochte ab der ersten Sekunde. „Wir sind aus Brandenburg. Das ist quasi wie Köln“, erklärte Finch dem Publikum und schob hinterher: „Nur arbeitsloser.“

Finch, der bürgerlich Nils Wehowsky heißt und sich in seiner Rolle als vulgärer ostdeutscher Oberprolet inszeniert, versicherte: „Ich war heute im Pascha. Soll ich euch mal meine BDSM-Verletzung zeigen?“ Prompt zog er sein Oberteil aus – und die Menge honorierte das mit Jubel und tosendem Applaus.

Neben seinen flapsigen Sprüchen kam auch Finchs musikalische Performance gut an: Nicht wenige Fans wollten das Spektakel auf der Bühne mit ihren Handys einfangen. Finch gefiel das allerdings überhaupt nicht.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Seine erste Ansage ließ nicht lange auf sich warten. „Steckt euch eure Handys in den Arsch!“, meckerte Finch und animierte das Publikum stattdessen zum Mitsingen auf: „Lauter, Köln! Wir sind hier ja nicht in Stuttgart!“

Doch nicht nur auf gezückte Smartphones reagierte der oberkörperfreie Finch allergisch. Als im Publikum FC-Gesänge angestimmt wurden, intervenierte Finch direkt. „Ist ja schön, dass ihr da seid. Aber ich brauche hier keine Fußballscheiße! Fuckt die anderen Leute nicht ab“, gab Finch, der selbst glühender Fan des 1. FC Union Berlin ist, unmissverständlich zu verstehen.

Wofür Finch jedoch am allerwenigsten Verständnis hat, sind Grapscher. Weil es bei vergangenen Konzerten vereinzelte Belästigungen gegenüber weiblichen Konzertgästen gegeben hatte, sprach Finch das Thema auch in Köln offensiv an – und zwar auf seine ganz eigene Weise: „Wir müssen auf die Mädels aufpassen. Wenn jemand grapscht und die Security-Leute das nicht sehen, dann haut dem Typen bitte hardcore in die Schnauze!“

Der nächste Finch-Auftritt in der Domstadt soll übrigens nicht lange auf sich warten lassen: An selber Stelle wird der Rapper am 15. April 2023 wieder auftreten. Auch dann heißt es im Palladium wieder: „Dorfdisko“ – am liebsten ohne Handys, ohne Fußballlieder und vor allem ohne Grapscher! (jm)