Fühlinger See„Aqualand“-Chef pocht auf Lösung der Stadt – erste Container für Geflüchtete stehen

Auf einem Parkplatz stehen mehrere Container sowie ein großes Zelt.

Der Aufbau der Flüchtlingsunterkunft am Fühlinger See läuft. Das Foto wurde am Mittwoch (11. Oktober 2023) gemacht.

Die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft am Fühlinger See hat begonnen. Ganz in der Nähe befindet sich das beliebte „Aqualand“. Dessen Chef sowie der Co-Investor für ein geplantes Hotel hatten Gesprächsbedarf. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Am Fühlinger See laufen die Arbeiten für die Flüchtlingsunterkunft. Der Parkplatz P5 ist gesperrt, ein riesiges Versorgungszelt steht bereits. Auch die ersten Wohncontainer wurden aufgestellt. 

Noch Ende des Jahres 2023 sollen dort die ersten Geflüchteten einziehen. Dass an dem beliebten Naherholungsgebiet eine Containerunterkunft entsteht, hatte die Stadt erst am 25. September in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. 

Flüchtlingsunterkunft: „Aqualand“-Chef sucht Gespräch mit Stadt Köln

Marcus Steinhart, Geschäftsführer des Freizeitbades „Aqualand“, und sein Co-Investor für das geplante Hotel Ahmet Kahraman haben umgehend das Gespräch gesucht und einen Berater beauftragt, Kontakt mit der Stadt aufzunehmen. Das „Aqualand“ liegt am Fühlinger See, der Parkplatz P5 in rund 40 Metern Sichtweite.  

Kurzfristig fand das Gespräch am Dienstag (10. Oktober 2023) statt. „Wir verstehen die Not der Menschen und die Nöte der Stadt. Keine Frage. Aber auch wir haben Sorgen“, so Marcus Steinhart anschließend gegenüber EXPRESS.de. 

Erwachsene und Kinder stehen vor dem „Aqualand“ Schlange.

Das Freizeitbad „Aqualand“ am Fühlinger See ist beliebt. Auf unserem Symbolfoto stehen die Menschen dort am 15. Mai 2022 Schlange.

Wichtig sei eine offene Kommunikation, die letztlich Verbindlichkeiten schafft. Steinhart: „Wir kooperieren sehr gerne mit der Stadt. Eine verlässliche Kommunikation ist dafür wesentlich. Wir haben den Eindruck, dass die Stadtverwaltung Köln das auch will.“

Fühlinger See in Köln: Investoren-Duo plant Vier-Sterne-Hotel am „Aqualand“

Ahmet Kahraman macht klar, dass es ihnen um eine verträgliche Lösung geht. „Nach unserem klaren Eindruck ist das auch die Position der Stadt. Die Lage ist schwierig. Wir gehen davon aus, dass es Lösungen geben kann. Wir sind auch im Kontakt mit Vereinen vor Ort“, so Kahraman.

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Die beiden Investoren planen am „Aqualand“ ein Vier-Sterne-Hotel mit 140 Betten sowie ein Parkdeck. Dies würde den Standort, den Bezirk und den Tourismus in Köln deutlich aufwerten, erklärt Ahmet Kahraman: „Für diese 40 Millionen schwere Investition brauchen wir Planungssicherheit. Darüber werden wir weiter verhandeln.“

„Aqualand“ am Fühlinger See: Suche nach guter, konfliktfreier Lösung

Schon jetzt ist das „Aqualand“ ein Tourismusmagnet, verzeichnete im letzten Jahr rund 560.000 Besucherinnen und Besucher. Für 2023 wird nach Angaben des beliebten Freizeitbades erwartet, dass die Rekordmarke von 600.000 geknackt wird. 

„Wir suchen nach einer guten, konfliktfreien Lösung“, fasst „Aqualand“-Sprecher Hardy Prothmann zusammen. „Es ist uns sehr wichtig, dass in die Diskussion kein falscher Zungenschlag hineinkommt. 80 Prozent der ‚Aqualand‘-Mitarbeitenden haben ausländische Wurzeln, ob in Afrika, Asien, Ost- oder Südeuropa.“ 

Die Stadt will am Fühlinger See maximal 400 Flüchtende unterbringen. Geplant ist die Container-Unterkunft für 18 Monate. Auch in Köln steigt die Zahl der Flüchtenden, die untergebracht werden müssen. Im September waren es 11.316 Menschen (August: 11.009/Juli: 10.685).