Unfall-TodFord-Mitarbeiter nach Köln überführt – Familie trauert um Abidin Kalay

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Abidin Kalay ist bei einem Unfall in der Türkei ums Leben gekommen.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln – Der tragische Unfalltod des Ford-Mitarbeiters Abidin Kalay (†54) und seiner Mutter hat viele betroffen gemacht.

Der Familienvater hinterlässt eine große Lücke. Abidins Bruder Hidir kümmert sich in der Türkei um die Überführung der Leichname und den Transport seiner schwer verletzten Schwägerin und deren drei Kinder nach Köln.

Als Hidir Kalay von dem Unfall erfahren hatte, fuhr er mit seiner Schwester sofort in die Türkei. Sein Bruder Abidin und seine Mutter waren am 4. Juli bei einem Verkehrsunfall in Kayseri tödlich verunglückt. Abidins Ehefrau und die drei Kinder (10, 8, 2) waren schwer verletzt worden.

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ADAC fliegt Verletzte ein

Der Bruder schildert: „Die Leichname wurden mittlerweile nach Köln geflogen. Meine Schwägerin und die Kinder vom ADAC in ein Krankenhaus in Köln gebracht.“

Zwar seien die türkischen Behörden hilfsbereit, doch müsste viel Bürokratie bewältigt werden, da sein Bruder deutscher Staatsbürger ist.

„Die Hilfsbereitschaft lindert unseren Schmerz“

Von Verwandten, Politikern und sogar Fremden habe er eine unglaubliche Unterstützung in dieser schweren Zeit erfahren. „Diese Hilfsbereitschaft lindert unseren großen Schmerz. Wir sind allen dankbar“, sagt er sehr gefasst.

Durch die vielen Behördengänge, etwa wegen der Übernahme der Krankenhauskosten, habe er selbst kaum Zeit zum Trauern gehabt. Hidir Kalay wollte am gestrigen Freitag nach Köln zurückkehren, um sich hier um die Beerdigung und Trauerzeremonie zu kümmern.

Familiengrab auf dem Nordfriedhof

Da Hidirs 1996 verstorbene Frau Aysel auf dem Nordfriedhof liegt, habe Abidin damals zwei weitere Grabstellen dort reserviert. „Meine Mutter und mein Bruder sollen nun in unser Familiengrab. Das haben wir innerhalb der Familie beschlossen. Abidin hatte mir noch vor wenigen Wochen gesagt, das wir die Nutzungsdauer der Gräber verlängern sollten“, berichtet der Bruder, der seine Tränen dann nicht mehr zurückhalten kann.

Die Grabstellen habe Abidin für den Fall, dass seine schwerbehinderten Söhne plötzlich sterben sollten, reserviert: „Jetzt wird er selbst dort beerdigt...“

Die Familie will ein Spendenkonto einrichten

Auch für die Bedürfnisse der mittlerweile erwachsenen Söhne habe der Ford-Mitarbeiter vor etwa vier Jahren in Widdersdorf ein behindertengerechtes Haus gekauft. Da er Alleinverdiener war, bleibt für seine Ehefrau jetzt ein großer Schuldenberg zurück. Deswegen will die Familie zeitnah ein Spendenkonto einrichten.

Kinder sollen mitentscheiden

Die kleineren Kinder haben laut Hidir Kalay noch nicht vom Tod ihres Vaters erfahren. „Wir wollen sie mit Hilfe eines Psychologen in den Trauerprozess einbinden. Sie sollen mitentscheiden, wann und wie ihr Vater und ihre Oma beerdigt werden sollen. Wir hoffen, dass sie es so besser verarbeiten können.“