Nach rätselhaften FensterstürzenDreifach-Mama (†38) stirbt – Prozess in Köln beginnt

Im Oktober stürzte erst eine Frau aus einem Fenster im vierten Stock, kurz danach ein Mann. Ihm wird jetzt der Prozess vor dem Landgericht Köln gemacht. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die rätselhaften Fensterstürze von Köln-Buchheim: Gut ein halbes Jahr nachdem dabei eine dreifache Mutter (†38) ums Leben gekommen ist, beginnt vor dem Kölner Landgericht der Prozess.

Angeklagt ist ein 53-Jähriger wegen Totschlags. Er war damals aus demselben Fenster im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Ackerstraße gestürzt.

Prozess in Köln: Auseinandersetzung, weil sie sich getrennt hatte

Der Mann war lebensgefährlich verletzt worden. Lange war unklar, ob er überhaupt überlebt. Er hatte neben Sturzverletzungen auch eine Stichverletzung erlitten. Was sich am 17. Oktober 2024 in der Wohnung abgespielt hatte und warum beide in die Tiefe stürzten, war zunächst ein Rätsel. Auch die tote Frau hatte Stichverletzungen. 

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Laut Anklage war es an jenem Tag zwischen dem Angeklagten und der 38-Jährigen zu einer Auseinandersetzung in der von ihnen gemeinsam bewohnten Wohnung gekommen. Mutmaßlicher Auslöser: Sie hatte sich wenige Tage zuvor von ihm getrennt. Anschließend soll sie ihn aufgefordert haben, auszuziehen.  

Bei der nun eskalierenden Auseinandersetzung soll der 53-Jährige mit einem Küchenmesser mehrfach auf seine ehemalige Lebensgefährtin eingestochen haben. Die Kölner Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass er sie töten wollte. 

Zwei Einsatzkräfte der Polizei stehen vor einem Wohnhaus, wo auf dem Rasen ein Sichtschutz aufgebaut wurde.

Nach dem tödlichen Sturz der Frau (†38) hat die Polizei am 17. Oktober 2024 einen Sichtschutz vor dem Haus aufgestellt.

Die verletzte Frau habe dann versucht, über das Küchenfenster der im vierten Obergeschoss gelegenen Wohnung zu flüchten, so die Anklage. Dabei soll der Mann ihr eine weitere Stichverletzung im Rücken zugefügt haben. Die 38-Jährige fiel schließlich aus dem Fenster in die Tiefe und verstarb noch vor dem Haus. 

Im Anschluss soll sich der 53-jährige Angeklagte selbst mit dem Messer verletzt und sich schließlich aus dem Küchenfenster in die Tiefe fallen gelassen haben. Den Unterschied zwischen Mord und Totschlag erfahrt ihr oben im Video.

Für den Prozess vor der 11. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts sind insgesamt neun Verhandlungstage eingeplant. Das Urteil soll am 23. Juni fallen.