Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem außergewöhnlichen Fall in Köln.
Frau (55) sitzt in U-HaftTodes-Drama nach Feuer in Köln
Es ist ein ungewöhnlicher Fall: Seit dem 4. November 2022 sitzt eine 55-jährige Mitarbeiterin eines Kölner Kindergartens in Untersuchungshaft. Der Vorwurf lautet auf schwere Brandstiftung.
Jetzt ist ein Opfer, das mit einem riskanten Sprung aus dem Haus vor den Flammen geflohen war, gestorben.
Todesdrama in Köln: Mann bei Brandserie zunächst schwer verletzt
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft drehen sich um acht nächtliche Brandstiftungen in Porz-Eil, bei denen ein Schuppen, ein Carport und mehrere Mülltonnen in Brand gesteckt wurden.
Die Frau, die sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert hat, steht im Verdacht, auch an ihrer Arbeitsstätte, einem Kindergarten an der Frankfurter Straße, sowie in einem Mehrfamilienhaus, in dem sie selbst wohnt, mehrere Brände gelegt zu haben. Das Motiv ist unklar.
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Das Protokoll einer weiteren Brandstiftung am 14. August in einem Haus in der nahen Friedrich-Naumann-Straße zeigt die Dramatik. Laut Feuerwehr begann der Einsatz um 0.58 Uhr. Ein Passant hatte gemeldet, dass es vor einem Hauseingang brennt.
Ein Löschzug mit 28 Einsatzkräften traf ein, stellte Rauch- und Flammentwicklung im Garagenbereich fest – die Feuerwehr traf auf eine Person, die sich auf dem Balkon befand und auf einen weiteren Mann, der verletzt vor dem Haus unter dem Balkon lag. Der Mann hatte sich, weil der Türbereich durch das Feuer versperrt war, offenbar in Panik mit einem Sprung aus dem ersten Stock retten wollen und hatte sich dabei ein Bein gebrochen.
Der Verletzte wurde vom Rettungsdienst behandelt, während die Feuerwehr unter schwerem Atemschutz versuchte, die Flammen zu löschen. Vier Stunden später, um fünf Uhr, war der Einsatz laut Feuerwehrprotokoll beendet.
Mann erleidet Herzstillstand und stirbt: kein Zusammenhang mit Brand
Vier Tage später erfuhr der Fall des verletzten Bewohners, dessen Beinbruch in der Klinik behandelt wurde, eine tragische Wendung: Der Patient erlitt einen Herzstillstand. Nach Angaben von Ulrich Bremer, Sprecher der Staatsanwaltschaft, verstarb der Patient am 1. Dezember.
Die Obduktion habe ergeben, dass es zwischen dem Beinbruch und dem Herzstillstand keinen Ursachenzusammenhang gebe. Heißt: Die Brandstifterin würde im Falle einer Anklage nicht wegen des Todes des Mannes belangt werden.
Die Frau, die aus Siegburg erst kürzlich nach Köln gezogen war und in unmittelbarer Nähe der Kita wohnt, hatte sich gegenüber der Polizei selbst als Brandhelferin hervorgetan und dadurch Verdacht erregt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden Beweismittel sichergestellt.