„Es ist inakzeptabel“Verdi zündet nächste Streikstufe in Köln – eine Woche lang

Verdi-Mitarbeitende streiken vor einer Ikea-Filiale in Hannover.

Am 24. August 2023 streiken Verdi-Mitarbeitende vor einer Ikea-Filiale in Hannover. In Köln wird in dieser Woche (25. September bis zum 29. September 2023) eine Mahnwache abgehalten.

Verdi ruft zu einer Mahnwache vor dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels in Köln auf. Die Gewerkschaftssekretärin äußert zudem scharfe Kritik.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel in NRW kämpfen seit Monaten für bessere Bezahlung.

Um den Forderungen Gehör zu verschaffen, zündet die Gewerkschaft Verdi nun die nächste Proteststufe.

Verdi-Protest in Köln: Mahnwache beginnt am 25. September

In dieser Woche wird vor dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels in Köln eine fünftägige Mahnwache abgehalten.

Die Mahnwache findet vom 25. September bis zum 29. September 2023 täglich in der Zeit von 8 bis 15 Uhr statt. Beschäftigte des Einzelhandels und Streikdelegationen aus verschiedenen Unternehmen des Einzelhandels aus Köln und der Region werden vor Ort sein.

Jana Zorn, Gewerkschaftssekretärin im Handel für die Bezirke Aachen/Düren/Erft und Köln-Bonn-Leverkusen: „Seit Monaten kämpfen wir im Einzelhandel für faire Löhne und Gehälter sowie angemessene Ausbildungsvergütungen. Es ist inakzeptabel, dass die Arbeitgeberseite bis heute kein Angebot vorgelegt hat, das die finanzielle Sicherheit unserer Mitglieder gewährleisten würde.“

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.

Rewe, Aldi und Co. zahlen mehr Gehalt – Verdi sauer

Nach der Rewe-Gruppe kündigten am Mittwoch (20. September 2023) auch Aldi, Lidl, Kaufland, die Otto-Group (Otto, Bonprix, Baur) sowie der Discounter Netto Nord an, einer Empfehlung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zu folgen und die Entgelte ab Oktober um 5,3 Prozent anzuheben.

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Verdi reagierte erbost auf diese Entwicklung im Tarifkonflikt. Nicht Verdi blockiere seit Monaten die Verhandlungen, „sondern der HDE und damit die Arbeitgeberseite“, erklärte Verdi-Chef Frank Werneke.

Ein Angebot von 5,3 Prozent mehr Geld bei anhaltender Inflation und steigenden Preisen sei ein „Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten im Handel“. Das bedeute Reallohnverlust. „Die berechtigten Erwartungen der Beschäftigten gehen deutlich über das Niveau des HDE-Angebotes hinaus.“ (mit dpa, afp)