An der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Köln-Chorweiler kann seit fast einem Jahr kein Sportunterricht stattfinden. Das Dach der Turnhalle ist einsturzgefährdet.
EinsturzgefahrTurnhalle in Kölner Schule seit einem Jahr gesperrt – Vorwürfe an die Stadt
Seit Februar 2022 sind die Sporthallen der Heinrich-Böll-Gesamtschule im Stadtteil Chorweiler wegen Einsturzgefahr gesperrt. 1606 Schülerinnen und Schüler gucken in die Röhre.
Der Kölner Schule mit Sportprofil gehen die kurz- und mittelfristigen Lösungen allmählich aus, denn Alternativen wie Sportstunden draußen, Klettern im Canyon Chorweiler oder die Nutzung anderer Hallen stellen keine Dauerlösung dar.
Gesamtschule in Köln: Turnhalle seit einem Jahr einsturzgefährdet
Laut Stadt Köln hieß es zunächst, dass weitere statische Untersuchungen an den Hallentragwerken durchgeführt werden müssen, um mögliche Instandsetzungsarbeiten abzuklären.
Ausweichmöglichkeiten für den Schulsport sowie für die Vereine, die die Halle zu Trainingseinheiten nutzen, scheinen bislang noch nicht in Sicht.
„Konkrete Vorschläge, ein konkreter Zeitplan, da ist bisher noch nichts passiert und wir werden eigentlich seit einem Jahr hingehalten“, erklärt Schulpflegschaftsvorsitzender Michael Weiser gegenüber Radio Köln. Die Kölner Partnerschule des DFB fühle sich von der Stadt im Stich gelassen, da Vertreterinnen und Vertreter nur einmal zum Gespräch mit der Schule zusammenkamen.
Nach EXPRESS.de-Anfrage entgegnete die Stadtverwaltung am Montag (16. Januar 2023) allerdings, dass das Problem an der Böll-Gesamtschule natürlich bekannt sei und mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet werde.
Kein Sportunterricht an Kölner Gesamtschule: Stadt Köln spricht von noch andauernden Prüfungen
„Die Sanierung bzw. der Neubau der Gesamtschule einschließlich der Turnhalle ist bei der Gebäudewirtschaft personalisiert. Das Projekt wird derzeit aufgestellt. Es wird geprüft, ob die Sanierung oder der Neubau der Turnhalle vorgezogen werden kann“, erklärte eine Sprecherin der Stadt Köln.
Statische Untersuchungen der Turnhalle haben ergeben, dass zusätzliche Belastungen des Dachs, wie z.B. durch Starkregen oder Schnee, die Sicherheit des Tragwerks weiter einschränken und die Halle daher weiterhin gesperrt bleibt.
Zwischenzeitlich wurden laut Stadt Köln aber mehrere Tonnen Ablagerungen, Kies und Moos entfernt. Zudem wird das Hallendach alle zwei Wochen durch einen Dachdecker überprüft. „Seit Sperrung der Halle werden auch weitere Varianten geprüft und schnellstmöglich der Politik zur Entscheidung vorgelegt, wie der Sportunterricht provisorisch ermöglicht werden kann“, so die Stadt-Sprecherin.
Mögliche Alternativen, die durch die Stadt Köln geprüft werden, sind beispielsweise ein Notdach, Traglufthallen und auch, ob und gegebenenfalls an welchem Standort ein Neubau möglich ist.
Als mittelfristige Lösungsansätze wird vor allem überprüft, wie eine Realisierung von Interimshallen in Form von Traglufthallen ermöglicht werden kann. Als langfristige Lösung besteht weiterhin der Bedarf am Neubau der benötigten Sporthallen. Diese Überlegungen und Prüfungen sind allerdings seitens der Stadt Köln noch nicht abgeschlossen.