Hausboot-BetrugsmascheMann aus NRW bringt Urlauber um ihr Geld – in Köln klickten die Handschellen

Einführungskurs auf einem Hausboot im Müritz-Hafen.

Ein Urlaub auf einem Hausboot, wie hier im Müritz-Hafen am 2. Juli 2021, ist der Traum vieler Urlauber. Ein Mann aus NRW prellte Hausboot-Urlauber in rund 200 Fällen und steht nun vor Gericht.

Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen hat Ferienwohnungen und Hausboote im großen Stil angeboten – doch die Urlauber erlebten eine böse Überraschung. In Köln nahm die Polizei den mutmaßlichen Betrüger fest.

Ein Sommerurlaub in der idyllischen Landschaft der Mecklenburgischen Seenplatte. Davon träumen viele Deutsche – und genau das hat ein 43-Jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen gnadenlos ausgenutzt.

In über 200 Fällen freuten sich Touristen auf Urlaub in einer der schönsten Regionen Deutschlands – bis der Kontakt zu den Fake-Anbietern nach Anzahlungen von mehreren hundert Euro pro Fall abgebrochen war.

Mann aus NRW mit Hausboot-Betrug im großen Stil: Urlauber reisten umsonst an

Zusammen mit einem 39-jährigen Komplizen soll er illegal Fotos von Booten und Ferienwohnungen anderer Anbieter auf Internetseiten angeboten und Anzahlungen kassiert haben. Auch für Berghütten warben die Fake-Internetseiten der Männer, hieß es.

Der 43-Jährige soll sich allein für mehr als 140 Taten verantworten. Sein 39-Jähriger Komplize war erst vor wenigen Wochen in Belgien von Zielfahndern gefasst worden, er soll später vor Gericht kommen. Dem Duo werden deutschlandweit rund 200 Betrugsfälle mit einem Schaden von 120 000 Euro angelastet.

Die geschädigten Urlauber reisten im Sommer 2021 an die Müritz, wo sie aber weder ihr Hausboot noch einen Ansprechpartner fanden. Die angeblichen Büros in Waren und Malchow waren nur Scheinadressen. In Rheinsberg hatte ein Bootsbesitzer Anzeige erstattet, dessen Boot auf der Internetseite zum Vermieten angeboten wurde. Die Polizei hatte die Internetseiten jeweils nach Hinweisen abschalten lassen.

Hausboot-Betrug: Mann wird in Köln gefasst und sitzt in U-Haft

Wie ein Sprecher des Landgerichtes Neubrandenburg am Freitag (3. Juni) mitteilte, muss sich der 43-jährige nun wegen gewerbsmäßigen Betruges vor Gericht verantworten. Er war nach einem längeren Aufenthalt in Portugal im Dezember 2021 in der Region Köln gefasst worden und sitzt in U-Haft.

Die mutmaßlichen Betrüger hatten dabei auch Anlaufstellen in Rheinsberg (Oberhavel), am Stadthafen in Waren an der Müritz oder in Mellenthin auf Usedom benannt, wo aber niemand zu finden war.

Die Mecklenburgische Seenplatte und das Havelgebiet, das von Rheinsberg bis Waren reicht, gelten seit Jahren als beliebte Hausbootreviere. Fast ein Jahr nach der Betrugsserie beginnt am Donnerstag (9. Juni) die strafrechtliche Aufarbeitung. (dpa/mn)