Die Temperaturen sind eisig. Doch während es die meisten zumindest Zuhause schön warm haben, müssen die Bewohnerinnen und Bewohner der Arbeiterhäuser selbst dort bibbern.
Höchstens 17 GradHorror in Kölner Wohnkomplex geht weiter – Vermieter mit üblem Verdacht
Es war der Aufreger im Herbst letzten Jahres. Per Zettel im Treppenhaus hatte die Hausverwaltung der Arbeiterhäuser in Köln-Mülheim die Mieterinnen und Mieter darüber informiert, dass die Heizung stillgelegt und eine Reparatur mittelfristig nicht möglich sei – und ihnen geraten, sich besser eine neue Wohnung zu suchen.
Als sich jedoch der Kölner Anwalt Jacob Heering einschaltete, funktionierte die Heizung rund zwei Wochen später plötzlich doch wieder. Jetzt geht der Heiz-Horror in dem Wohnkomplex weiter.
Arbeiterhäuser in Köln-Mülheim: Heizung fällt immer wieder aus
Am 14. Januar sei die Heizungsanlage zum wiederholten Mal in diesem Winter ausgefallen, erklärte Anwalt Heering am Dienstag (21. Januar 2025). Davor bereits am 2. Januar. Betroffen sind insgesamt rund 30 Parteien, darunter Familien und ältere Menschen.
„Nach dem neuerlichen Ausfall ist sie kurzfristig repariert worden, aber bringt nach wie vor keine ausreichende Heizleistung“, so Jacob Heering. Nachdem er am 17. Januar davon erfahren habe, habe er sofort die Gegenseite angeschrieben.
Eine von ihm vertretene Mieterin habe drei Heizstrahler gestellt bekommen. Die würden jedoch auch keine ausreichende Heizleitung bewirken und den Stromkreis zum Erliegen bringen.
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Der Kölner Anwalt stellte klar: „Meine Mandantin erfährt damit eine absolute Sonderbehandlung – wahrscheinlich, weil sie rechtlich vertreten ist und sich wehrt. Die anderen Parteien haben nach meinen Informationen keine Elektroheizungen als Übergangslösung erhalten.“
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In der Wohnung seiner Mandantin würden höchstens 17 Grad erreicht, was unzureichend sei. „In Wohnungen anderer Mieter herrschen wohl noch geringere Temperaturen, in manchen Wohnungen gibt es wohl gar keine Heizleistung“, schilderte Jacob Heering.
Anwalt der Kölner Vermieter äußert üblen Verdacht gegen Mieter
Der Vermieter, so der Kölner Anwalt weiter, würde zudem explizit mutmaßen, dass die Heizung seitens der Bewohner selbst manipuliert werde. Heering zitiert aus einer letzten Stellungnahme, wonach es heißt: „Unseren Mandanten drängt sich der Verdacht auf, dass ein Bewohner des Hauses die Sicherungsanlage händisch abgestellt hat, um einen Heizungsausfall zu provozieren und so gegenüber der Stadt den Eindruck zu erwecken, dass das Objekt unbewohnbar sei. Hierdurch soll wohl erzwungen werden, dass dem Mieter eine neue, schönere/größere Wohnung zugewiesen wird.“
Anwalt Heering: „Diese Mutmaßung erfolgt ins Blaue hinein. Der Gedanke an eine Zuweisung von Alternativwohnungen durch die Stadt in solchen Fällen sowie die Vorstellung von städtischen Notunterbringungen sind im Übrigen absolut realitätsfremd.“