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Tagelanger HeizungsausfallEisige Temperaturen in Kölner Schule: „Gingen auf dem Zahnfleisch“

Mehrere Personen gehen auf den Eingang eines zweistöckigen Schulgebäudes zu. Davor steht ein Fahrzeug.

Im alten Gebäude der Kaiserin-Theophanu-Schule in Köln-Kalk fiel über zwei Wochen die Heizung aus.

In einem Kalker Gymnasium herrschten in einigen Räumen zuletzt Temperaturen um die 10 Grad. Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte eine Zumutung.

von Niklas Brühl  (nb)

In der Kaiserin-Theophanu-Schule in Köln-Kalk hat in den vergangenen zwei Wochen eine eisige Stimmung geherrscht. Und das nicht, weil Klausuren oder Klassenarbeiten besonders schlecht ausgefallen sind – sondern wortwörtlich. Denn am 7. Februar fiel die Heizung im alten Gebäude des Gymnasiums aus – über zwei Wochen lang.

Dadurch kühlten die Räume extrem ab. Unmut hat vor allem die lange Dauer der Reparatur ausgelöst. Die stellvertretende Schulleiterin Sabine Schuhmacher sagte sogar: „Eigentlich sollten wir die Schule komplett schließen, damit die Stadt mal sieht, dass es so nicht geht.“

Heizung in Kölner Schule ausgefallen: Lehrkräfte tragen Winterjacken

Am Freitagmittag (21. Februar 2025) kam dann endlich die Entwarnung: Handwerker konnten die Heizung wieder ans Laufen bringen. Die Zeit des Frierens ist damit für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte vorbei, doch die vergangenen Tage waren alles andere als einfach für die Betroffenen.

Schulleiter Bernd Ruddat sagte gegenüber EXPRESS.de: „Wir haben Heizlüfter in den Räumen aufgestellt, mussten diese allerdings aus Sicherheitsgründen nachmittags immer wieder ausschalten. Wenn man morgens ankam, herrschten in den betroffenen Räumen Temperaturen um die 10 Grad.“

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In dem betroffenen Gebäude befinden sich neben dem Lehrerzimmer, auch der Verwaltungstrakt, die Aula sowie Klassenräume der Jahrgangsstufe 10 und Fachräume für die Fächer Kunst und Musik. „Bislang haben wir die Schülerinnen und Schüler in unsere anderen Gebäude verlegen können. Das wäre allerdings ab der kommenden Woche aufgrund von Klausuren nicht mehr möglich gewesen“, so Schulleiter Ruddat.

Im Lehrerzimmer und der Verwaltung hätten sich die betroffenen Personen nur mit Winterjacken und Mützen aufgehalten. Ruddat: „Die Kolleginnen und Kollegen gingen wirklich auf dem Zahnfleisch. Für so etwas gibt es keinen richtigen Zeitpunkt, aber mit den eisigen Nächten in den vergangenen Tagen kam dann vieles zusammen.“

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Die Heizung in dem alten Gebäude der Kaiserin-Theophanu-Schule sei mindestens 20 Jahre alt, von den beiden Kesseln funktioniere nur noch einer – der nun auch ausfiel. Im Kollegium sei der Unmut der langen Reparaturzeit zu spüren gewesen, sagte der Schulleiter: „Wenn die Stadt so lange dafür braucht, dass die Heizung wieder läuft, ist es ja klar, dass Fragen aufkommen. Mit dem entsprechenden Sacharbeiter habe ich einen stetigen Austausch gehabt, ihm kann man also keinen Vorwurf machen. Vielleicht lag es größtenteils auch am Alter der vorhandenen Heizung.“

EXPRESS.de fragte auch bei der Stadt an: Wieso hat die Reparatur in dem Gebäude, das in naher Zukunft kernsaniert werden soll, zwei Wochen lang gedauert? „Noch am Tag der Erstmeldung erfolgte durch eine Rahmenvertragsfirma eine Bestandsaufnahme und die Ursachenforschung wurde eingeleitet. Leider stellte sich im Weiteren heraus, dass der Schaden, ein Lagerschaden am Lüftermotor des Brenners, größer ist, Ersatzteile benötigt werden und weitere Fachfirmen hinzugezogen werden müssen“, erklärte eine Sprecherin.

Sie ergänzte: „Dadurch, dass mehrere Firmen an Heizung und Regelung arbeiten mussten, war dies mit einem längeren zeitlichen und erhöhten Koordinationsaufwand verbunden.“ Die Stadt Köln greife in solchen Fällen in der Regel auf Rahmenvertragsfirmen zurück.

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Diese seien vertraglich verpflichtet, „umgehend“ vor Ort das Schadensbild aufzunehmen. In diesem Fall hätten aber aufgrund der vorliegenden Schäden zusätzliche Spezialfirmen – für die Regelungstechnik und den Brenneraustausch – herangezogen werden müssen.

„Die Anlagen werden einmal im Jahr einer Wartung unterzogen. Ein Lagerschaden oder ähnliche Schäden, wie Undichtigkeiten am Kessel oder Störungen in der Regelung, können bei einer Wartung aber nicht vorausgesehen werden und treten unerwartet auf“, sagte die Sprecherin der Stadt abschließend.

Schulleiter Ruddat zeigte sich zumindest zufrieden, dass die Winterjacken und Mützen nun nicht mehr zur Arbeitskleidung gehören: „Ich hoffe zumindest, dass jetzt über das Wochenende nicht wieder ein Fehler auftritt und die Heizung wieder ausfällt. Denn dann müssten wir Schülerinnen und Schüler ins Homeschooling schicken – und das sollte auf jeden Fall vermieden werden.“