Köln – Die Toilette dauernd verstopft, ständig dröhnte Lärm aus dem fremden Zimmer. Bernd E. (45) wollte es nicht mehr ertragen. Bei einem finalen Streit erstach er seinen Mitbewohner (32) – im 15. Stock des Herkules-Hochhauses.

Wegen Totschlags muss sich der gelernte Schlosser nun vor dem Kölner Landgericht verantworten. Hier berichtete er, anderthalb Jahre mit seinem späteren Opfer zusammengewohnt zu haben.

Das Amt hatte den Arbeitslosen in die kleine Wohnung gesetzt, die Schlafzimmer waren mit einer hellhörigen Holzwand getrennt. „Ich nehme doch auch Rücksicht“, klagte der 45-Jährige. Der Mitbewohner habe ständig Krach gemacht, „als zerquetschte er Kakerlaken an der Wand“.

Am Tattag, Heiligabend 2013, sei er von einer Feier nach Hause gekommen. Wieder kam es zum Streit. Als man sich am Boden prügelte, griff Bernd E. zum Messer. Er traf das Herz seines Mitbewohners.

„Ich habe mich selbst erschrocken, dass das so tief reinging“, sagte der Täter. Nach der Tat lief er ins Büdchen im Erdgeschoss, rief Hilfe. Doch die kam zu spät.