Ab sofort nur noch nachhaltig auf die Toilette? In Köln könnte das womöglich schon bald umgesetzt werden.
„Holy Shit“Neue Toilette in Kölner Park – und die kann so einiges
„Ich will die heilige Scheiße!“ Anastasia Bondar weiß genau, was sie möchte – und zwar nachhaltige Toiletten. Und ab sofort findet man genau solch eine im Kölner Volksgarten.
Der erste Prototyp der neuen nachhaltigen Toilette „Holy Shit“ wurde am Montag (27. November 2023) aufgestellt. Wenn das Pilotprojekt der Stadt Köln gut ankommt, soll diese zukünftig als nachhaltiges Sanitärsystem in ganz Köln zu finden sein.
„Holy Shit“ in Köln: Neue Toilette im Volksgarten aufgestellt
Aber was ist eigentlich das Besondere an der neuen Toilette? Ganz einfach: Mithilfe der neuen Trockentoilette sollen die Nährstoffe aus verdauten Lebensmitteln zurück in den Kreislauf gebracht werden – und somit ziemlich umweltfreundlich sein.
Anastasia Bondar, die die „Holy Shit“-Toilette kreiert hat, erklärt: „Die Trockentoilette funktioniert so, dass fest und flüssig getrennt wird und die gesammelten Inhalte dann zu Düngemitteln wieder aufbereitet werden.“
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Die erste „Holy Shit“-Toilette steht bereit und kann ab Dienstag (28. November 2023) sogar öffentlich genutzt werden – von allen.
„Das ist ein erster Proto-Typ, der wird jetzt getestet und wenn der gut angenommen wird, soll es weitere Holy Shit-Toiletten geben, weil Köln hat nicht genug öffentliche Toiletten“, so Bondar.
In Köln Langel werden die als Fäkalien ausgeschiedenen Lebensmittel hygienisiert, das ist der erste Verwertungsschritt, damit daraus anschließend Dünger gewonnen werden kann. Dann folgt der Kompostier-Prozess.
Neue Toilette überrascht mit besonderem Highlight: „Es gibt einen Heiligenschein“
Ein weiterer Wusch der Designerin: Die neu gewonnenen Düngemittel für die gewerbliche Landwirtschaft nutzbar machen, doch das ist in Deutschland vorerst noch nicht erlaubt.
Und natürlich spielt nicht nur die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Die „Holy Shit“-Toilette sieht von außen erst einmal ziemlich unspektakulär aus – aber „es gibt ganz viele Dinge, die besonders sind.“
Die „Holy Shit“-Designerin verrät: „Die Toilette ist beleuchtet und von außen gut sichtbar, es gibt einen Heiligenschein, der im Dunkeln leuchtet. Die Toilette hat auch einen automatisierten Streuspender. Das bedeutet, es gib kein Wasser und es stinkt auch nicht nach Chemie, weil fest und flüssig getrennt wird.“
Aber wie kommt man dazu, eine Toilette zu designen? Anastasia Bondar hat Integrated Design in Köln studiert und eine Masterarbeit zum Thema nachhaltige Sanitärversorgung geschrieben – damit gewann sie sogar im letzten Jahr den Kölner Designpreis.
Jetzt steht ihre erste nachhaltige „Holy Shit“-Toilette in Köln und kann genutzt werden. Ob diese zukünftig andere öffentliche Toiletten ersetzen wird, wird sich wohl nach zwei Jahren zeigen, denn dann endet die Pilotphase.