Irre Disco-SchleuderMit Video! So geht's in Kölns verrücktestem Taxi ab

Der Fahrer inmitten seiner Lichtshow

Köln – Aus den Boxen dröhnt die FC-Hymne, dazu flimmert der Text auf dem Monitor, die Wände blinken, an der Decke tanzen Sterne, die Discokugel rotiert.

Willkommen in Kölns jeckstem Taxi! Chauffeur Kürsat Isikoglu (47) sorgt für eine Fahrt, die Sie garantiert nicht vergessen.

Die Dürener Straße in Lindenthal, 18 Uhr: Dörte Meyer-Riad (48) und ihre Tochter Alima (22) wollen zum Feiern in die „Lachende Arena“.

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Aber nicht irgendwie. Schon auf der Hinfahrt muss die Party steigen. „Wir haben von dem besonderen Service von Kürsat gehört und ihn sofort gebucht“, sagt Dörte. Der Mann vom Taxiruf braust mit seinem VW Touran heran, bittet in sein Gefährt: „Es hat alles mit einem USB-Stick begonnen weil ich meinen Fahrgästen Disco-Musik bieten wollte. Dann kam ein umgebauter Beamer dazu, eine Lasershow und die Fußbodenbeleuchtung. Ich wollte meinen Kunden etwas ganz Besonderes bieten.“

Richtig skurril wird es aber erst, wenn Kürsat zum Megafon greift. In fließendem Kölsch schmettert er auf der Fahrt „Et jitt kei Wood“ von Cat Ballou und dann noch die FC-Hymne der Höhner. Wahlweise hat der stattliche Chauffeur auch noch fünf Lieder von Helene Fischer im Angebot.

Mutter und Tochter staunen, schunkeln, singen mit. „Großartig. Genau so wollten wir zur Arena fahren“, sagt Alima begeistert. Trotz all der Extras gilt in Kürsats Taxidisco der übliche Beförderungstarif von etwa 1,80 Euro pro Kilometer. Aber ist das alles überhaupt verkehrssicher? „Einmal hat mich die Polizei angehalten. Ich hab’ denen meine Autodisco erklärt, danach durfte ich weiterfahren.“

Seit zweieinhalb Jahren gibt es sein „Easy Taxi“ nun. Wer die 2882 wählt, könnte Kürsat zufällig erwischen. Ansonsten verbreitet sich die Kunde vom jecken Fahrgastservice durch Mundpropaganda und eine Facebook-Seite. „Ich fahre pro Nachtschicht bis zu 20 Leute.“ An den tollen Tagen werden es sicher mehr sein.