Es ist der wohl bekloppteste Kunst-Deal des Jahres: Eine mit Klebeband an einer Wand befestigte Banane wurde für über sechs millionen Dollar versteigert. In Köln gibt es jetzt ein kurioses Pendant.
Banane für 6,2 Millionen DollarNach irrem Kunst-Deal: Kölsches Pendant sorgt für Lacher im Veedel
Seit 1981 betreibt Rudolf „Ralf“ Bree (59) seinen Antik-Shop an der Venloer Straße. Doch nie zuvor gab es sowas: Immer wieder bleiben Passantinnen und Passanten stehen, manchmal bilden sich Grüppchen, es wird heiter, die Leute kichern – sie lachen über die Veedels-Banane!
Denn die ist ein kölsches Statement vom Allerfeinsten – zu einem aufsehenerregenden Vorgang in den USA.
Nach irrem Kunst-Deal: Veedels-Banane sorgt für Lacher
Bei dem krummsten Kunst-Deal des Jahres wurde vor wenigen Tagen eine mit Klebeband an einer Wand befestigte Banane bei Sotheby’s in New York für 6,2 Millionen Dollar (rund 5,9 Millionen Euro) versteigert. Der Käufer ist der in China geborene Kryptowährungsunternehmer und Kunstsammler Justin Sun.
Sein Bananenwerk mit dem Namen „Comedian“ will der italienische Künstler Maurizio Cattelan als kritischen Kommentar zum globalen Kunstmarkt verstanden wissen. Die versteigerte Banane wurde laut „New York Times“ für 35 Cent bei einem Obsthändler aus Bangladesch an der New Yorker Upper East Side gekauft.
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6,2 Millionen für eine Banane mit Klebeband - „Ich fand das nen Witz“, sagt der Kölner Bree: „Ich hab zu meinem Mitarbeiter gesagt, geh mal ne Banane holen.“ Graues Klebeband hatte er ja schon. Jetzt kam die Banane vom Pennymarkt dazu, das ganze auf eine Staffelei, plus den Satz: „Banane mit Klebeband für 6,2 Millionen Dollar versteigert/bei uns nur 30 Euro.“
„Die Resonanz war gut vor der Türe, die Leute haben sich schlapp gelacht“, erzählt Bree. Zur naturgegebenen Eigenheit der beiden Werke von Bree und Cattelan gehört: Die Banane bleibt nicht lange gelb. Justin Sun hatte mit dem Kauf ein Zertifikat über die Echtheit des Werks sowie eine Anleitung erworben, wie die Frucht zu ersetzen ist, wenn sie verdirbt.
Der Gründer der Kryptowährungsbörse Tron kündigte allerdings an, die Banane „persönlich essen“ zu wollen, „als Teil dieser einzigartigen künstlerischen Erfahrung, um ihren Platz in der Kunstgeschichte und in der Popkultur zu würdigen“. Bree sieht das etwas schlichter. Wenn sich demnächst der kleine Hunger zwischendurch meldet, wird die Ehrenfelder Banane weggefuttert.