Hoher Besuch an der UniBundespräsident a.D. kommt nach Köln – aus wichtigem Grund

Der Haupteingang der Universtät zu Köln, einige Menschen sind davor unterwegs.

An der Universität zu Köln, hier ein Foto aus dem Juni 2023, ist am 28. November Joachim Gauck zu Gast.

Zwischen 2012 und 2017 war er der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland: Joachim Gauck. Nun besucht er Köln – und hat einen besonderen Auftrag.

von Julian Meiser  (jm)

Hoher Besuch an der Universität zu Köln: Der einstige Bundespräsident Joachim Gauck (83) kommt für ein Gespräch mit Hochschullehrer Markus Ogorek (49) in die Domstadt.

Im Rahmen der Reihe „Kölner Gespräche zu Recht und Staat“ werden sich Gauck und Ogorek am Dienstag (28. November 2023) über aktuelle und künftige Herausforderungen der deutschen Gesellschaft austauschen. Ogorek ist der Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre.

Joachim Gauck kommt nach Köln

In einer Ankündigung zu der Veranstaltung heißt es: „Angesichts der vielfältigen innenpolitischen Herausforderungen, vor denen die deutsche Politik aktuell steht, wird es in dem Gespräch um die Erschütterungen unserer demokratischen Gesellschaft gehen.“

Der Dialog zwischen Gauck und Ogorek beginnt am 28. November um 16 Uhr und findet im Hauptgebäude der Universität zu Köln (Hörsaal) am Albertus-Magnus-Platz statt. Angedacht ist eine Gesprächszeit von einer Stunde – bis 17 Uhr. Im Anschluss werden die Anwesenden aus dem Publikum Fragen stellen dürfen.

Im Überblick

Bundespräsidenten in Deutschland seit 1949

Altbundespräsident Theodor Heuss (FDP), hier bei einem Empfang der FDP im Januar 1960 in der Liederhalle in Stuttgart. Amtszeit: 12. September 1949 bis 12. September 1959.

Der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss (FDP), Amtszeit: 12. September 1949 bis 12. September 1959. Er war der erste Bundespräsident.

Heinrich Lübke (CDU), der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Amtszeit: 13. September 1959 bis 30. Juni 1969.

Der ehemalige Bundespräsident Heinrich Lübke (CDU), Amtszeit: 13. September 1959 bis 30. Juni 1969. Als ehemaliger NS-Verfolgter hatte Lübke nach Kriegsende keine Konsequenzen zu befürchten und wurde 1945 mühelos „entnazifiziert“.

Gustav Heinemann (SPD), hier im März 1969 in Essen, bei der Durchsicht der vielen Glückwunsch-Telegramme, die anlässlich seiner Wahl zum Bundespräsidenten eingetroffen sind. Amtszeit: 01. Juli 1969 bis 30. Juni 1974.

Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann (SPD), Amtszeit: 01. Juli 1969 bis 30. Juni 1974. Innenpolitisch betonte er, wie wichtig es sei, dass sich die Menschen aktiv für freiheitliche Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Alt-Bundespräsident Walter Scheel (FDP), hier im Juli 2012, bedankte sich während eines Bürgerempfangs anlässlich des 93. Geburtstages von Scheel in Bad Krozingen bei den Gästen. Amtszeit: 01. Juli 1974 bis 30. Juni 1979.

Alt-Bundespräsident Walter Scheel (FDP), Amtszeit: 01. Juli 1974 bis 30. Juni 1979. Außenpolitisch betonte er die Bedeutung eines geeinten Europas für den Erhalt von Frieden und Demokratie.

Der ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens (CDU), hier im Jahr 1991. Amtszeit: 01. Juli 1979 bis 30. Juni 1984.

Der ehemalige Bundespräsident Karl Carstens (CDU), Amtszeit: 01. Juli 1979 bis 30. Juni 1984. Nachdem die CDU Karl Carstens als Kandidat aufgestellt hatte, warf die Presse ihm seine frühere nominelle NSDAP-Mitgliedschaft vor

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU), aufgenommen während der Verleihung des Mendelssohn-Preises im Gewandhaus in Leipzig im September. Amtszeit: 01. Juli 1984 bis 30. Juni1994.

Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU), Amtszeit: 01. Juli 1984 bis 30. Juni1994. Nach dem Mauerfall setzte er sich für Berlin als Hauptstadt des vereinigten Deutschlands ein.

Roman Herzog (CDU), ehemaliger Bundespräsident, verlässt im März 2016 die Stiftskirche in Stuttgart (Baden-Württemberg) nach einem Trauergottesdienst für den verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Lothar Späth. Amtszeit: 01. Juli 1994 bis 30. Juni 1999.

Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog (CDU), Amtszeit: 01. Juli 1994 bis 30. Juni 1999. Er war der erste Bundespräsident, der von Anfang an seinen Amtssitz in Schloss Bellevue hatte.

Altbundespräsident Johannes Rau (SPD), hier im Juni 2005 in Badenweiler. Amtszeit: 01. Juli 1999 bis 30. Juni 2004.

Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau (SPD), Amtszeit: 01. Juli 1999 bis 30. Juni 2004. Er setzte sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und für Minderheiten ein.

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler (CDU), hier im April 2021 in Berlin, beantwortet vor der Bundespressekonferenz zum Bürgerrat Klima Fragen von Journalisten und Journalistinnen. Amtszeit: 01. Juli 2004 bis 31. Mai 2010.

Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler (CDU), Amtszeit: 01. Juli 2004 bis 31. Mai 2010. Nach einer umstrittenen Äußerung über die Rechtfertigung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr trat er mit sofortiger Wirkung zurück.

Ehemaliger Bundespräsident Christian Wulff (CDU), hier im April 2022 in Hannover, gibt ein Pressestatement ab, nachdem er mit der Landesmedaille ausgezeichnet wurde. Die Landesmedaille ist die höchste Auszeichnung, die das Land verleiht. Amtszeit: 30. Juni 2010 bis 17. Februar 2012.

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (CDU), Amtszeit: 30. Juni 2010 bis 17. Februar 2012. Er wurde mit 51 Jahren zum jüngsten Bundespräsidenten gewählt.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck (Parteilos), hier im Juni 2022 in Geisa, spricht nach der Verleihung des Point-Alpha-Preises in der Mahn- und Gedenkstätte zur Deutschen Einheit „Point Alpha“. Amtszeit: 18. März 2012 bis 18. März 2017.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck (Parteilos), Amtszeit: 18. März 2012 bis 18. März 2017. Er war der erste parteilose Bundespräsident Deutschlands.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), hier im Januar 2023, spricht anlässlich des Richterwechsels am Bundesverfassungsgericht im Schloss Bellevue in Berlin. Amtszeit: Seit 19. März 2017.

Der aktuelle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), Amtszeit: Seit 19. März 2017. Er wird parteiübergreifend respektiert und setzt sich für mehr deutsche und europäische Verantwortung in der Welt ein.

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Wer an einer Teilnahme interessiert ist, aber bisher noch keine Zusage hat, hat schlechte Karten: Grundsätzlich sind die Kapazitäten des Hörsaals schon erschöpft. Allerdings ist es noch möglich, sich für eine Warteliste registrieren zu lassen.

Das ist der einstige Bundespräsident Joachim Gauck

Joachim Gauck wurde während des Zweiten Weltkriegs in Rostock geboren. Nach seinem Studium der Theologie arbeitete in der DDR knapp 25 Jahre als Pastor.

Joachim Gauck geht mit einem Lächeln im Gesicht durch den deutschen Bundestag.

Joachim Gauck, hier im Sommer 2023 im deutschen Bundestag, kommt für eine Gesprächsrunde nach Köln.

Gauck gehörte zu denen, die gegen die SED-Diktatur Widerstand leisteten und war ein Mitgründer des Neuen Forums – einem der bedeutendsten Oppositionsbewegungen innerhalb der Deutschen Demokratischen Republik.

Im März 1990 zog er als Abgeordneter von Bündnis 90 in die zum ersten Mal frei gewählte Volkskammer ein und wurde im Anschluss zum Vorsitzenden des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) gewählt.

Am 18. März 2012 wurde Gauck Christian Wulffs (64) Nachfolger: Von der Bundesversammlung zum elften Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Seine Amtszeit endete am 18. März 2017. Auf ihn folgte Frank-Walter Steinmeier (67).