Bei dem Piloten der Unglücksmaschine OE-FGR, die Sonntagabend (4. September) in die Ostsee stürzte, handelt es sich um Peter Griesemann, Ehrenpräsident der Blauen Funken in Köln.
FlugzeugabsturzBlaue Funken trauern um Peter Griesemann, Kondolenzbuch liegt aus
Trauer, Entsetzen und Fassungslosigkeit macht sich derzeit in der Kölner Karnevalsszene breit, denn ein furchtbares Unglück erschüttert die Menschen: Wie EXPRESS.de mittlerweile aus dem familiären Umfeld bestätigt wurde, soll Peter Griesemann Pilot der am 4. September in die Ostsee gestürzten Cessna vom Typ 551 gewesen sein.
Köln: Peter Griesemann stürzt mit Familie nach Defekt in die Ostsee
Ausgerechnet Peter Griesemann! Der sympathische und geschätzte Ehrenpräsident von den Blauen Funken in Köln (er war Präsident von 2014 bis 2018, sowie Senatspräsident von 2000 bis 2014) war demnach mit Frau Juliane, Tochter Lisa und deren Freund von Südspanien aufgebrochen, mit Zwischenziel Köln.
Nach dem tragischen Unglück ist die Trauer bei den Blauen Funken groß. Die vier seien „auf unfassbar tragische Weise bei einem Flugzeugabsturz aus dem Leben gerissen worden“, hieß es in einer Mitteilung am Freitag (9. September 2022), wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
In dem Nachruf der Blauen Funken auf ihren Ehrenpräsidenten hieß es: „Bei aller Konzentration auf sein unternehmerisches Handeln besaß er eine große Portion feinen Humors, hohe soziale Verantwortung und enorme Hilfsbereitschaft.“ Seine große Passion seien die Blauen Funken gewesen. Der Verein werde für die Öffentlichkeit ein Kondolenzbuch auslegen. Das Kondolenzbuch liegt aus im Funkenturm (Blaue-Funken-Weg 2, 50677 Köln), der vorerst an folgenden Terminen dafür geöffnet ist:
- Freitag, 09. September 09.2022: 12 bis 18 Uhr
- Samstag, 10. September 2022: 12 bis 18 Uhr
- Sonntag, 11. September 2022: 12 bis 16 Uhr
- Montag, 12. September 2022: 12 bis 18 Uhr
- Dienstag, 13. September 2022: 12 bis 21 Uhr
- Mittwoch, 14. September 2022: 12 bis 18 Uhr
In der Mitteilung nimmt der Kölner Traditionsverein Abschied: „Wir Blauen Funken nehmen tief betroffen und mit maßloser Traurigkeit Abschied von unserem Ehrenpräsidenten Peter Griesemann, seiner von allen geschätzten und warmherzigen Frau und unserer Marketenderin Juliane, unserer Amazone und enger Freundin Lisa und ihrem und unseren Freund Paul.“
Absturz in der Ostsee: Nach dem Start in Jerez gab es bereits Druckprobleme
Kurz nach dem Start in Jerez gab es bereits Druckprobleme in der Maschine, unmittelbar nach dem Start in Spanien riss der Funkverkehr ab. Rotten der Deutschen Luftwaffe stiegen auf, um die ungewöhnliche Flugbahn in Augenschein zu nehmen.
Laut Luftfahrtexperten kann der Druckabfall dafür gesorgt haben, dass die Besatzung des Flugzeugs ohnmächtig wurde und die Maschine so unkontrolliert bis zum Absturz weiterflog.
Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11.000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, so Luftfahrtexperte Hans Kjäll nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT.
Schließlich stürzte das Flugzeug offenbar aufgrund von Treibstoffmangel vor der Küste Lettlands ins Meer. Suchtrupps machten sich auf den Weg.
Flugzeug-Absturz: Grausamer Fund in der Ostsee
Lettische Rettungskräfte haben dann bei ihrer Suche nach Insassen am Dienstag (6. September) möglicherweise menschliche Körperteile im Meer gefunden, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“.
Die Überreste seien am Montagabend in der Ostsee vor Einbruch der Dunkelheit entdeckt worden, sagte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Dienstag der lettischen Agentur Leta.
Der Chef des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, bestätigte im lettischen Radio den Fund, der nach Ventspils gebracht und der Kriminalpolizei zur Untersuchung übergeben worden sei.
Zudem haben lettische Rettungskräfte in der Ostsee womöglich weitere Überreste der Unglücksmaschine gefunden. Die Teile wurden etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort in einer Tiefe von etwa 60 Metern gefunden, wie der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, am Mittwoch (7. September 2022) im Fernsehen sagte.
Nach Angaben von Subbota soll nun durch weitere Analysen geklärt werden, ob es sich tatsächlich um das gesuchte Flugzeug handelt. Die Überreste seien relativ klein, weshalb das Anheben mit Kränen unproblematisch sein dürfte. Die Tiefe, in der die Teile liegen, könnten die Arbeiten allerdings erschweren.
Am Mittwoch (7. September 2022) wurden desweiteren persönliche Gegenstände der Insassen gefunden. Die Funde seien mit Hilfe eines Roboters auf dem Meeresboden entdeckt worden, sagte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Donnerstag (8. September 2022) der Nachrichtenagentur Leta. Die Filmaufnahmen des Roboters seien demnach an die zuständigen Behörden übergeben worden, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden.
Nach Angaben von Veita ist die Suchaktion der Marine damit abgeschlossen.
Peter Griesemann war Oberhaupt der „Griesemann-Gruppe“
Was für ein fürchterliches Drama! Griesemann war Oberhaupt der „Griesemann-Gruppe“, zu der unter anderem auch eine Charter-Gesellschaft für Privatjets gehört. Die „GG Rent“ firmiert in Bergisch Gladbach.
Der leidenschaftliche Pilot flog öfter selbst, was ihm und seiner Familie nun zum Verhängnis wurde. Zuletzt wurde er zum Präsidenten des „Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm“ gewählt und kämpfte für die Erweiterung des Domizils der Blauen Funken. Sohn Björn, jetziger Präsident und Kommandant der Blauen Funken, war 2014 Prinz Karneval in Köln. (mit dpa)