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Traditions-EssenGeteilte Meinung bei „Dschungelprüfung“ im Düsseldorfer Karneval

Vier Personen beim Schwänzkes-Essen in Düsseldorf.

Wolfgang Un­ger­mann, das Ton­nen­bau­ern­paar Essi und Sabine sowie Schu­ma­cher-Chefin Thea Ungermann mit Schwänz­kes und Suppe.

Augen zu und durch, heißt es beim traditionellen Schwänzkes-Essen der Tonnengarde Niederkassel. Die Zubereitung ist Chefsache.

von Nathalie Riahi  (nari)

Wenn es eine Veranstaltung im Düsseldorfer Karneval gibt, die wohl auch weltweit einzigartig ist, dann diese: das Schwänzkes-Essen der Tonnengarde Niederkassel.

Ganz genau: Im kulinarischen Mittelpunkt des jecken Treffens, das traditionell eine Herrenveranstaltung ist, stehen Schwänzchen. Die stammen vom Schwein, werden gekocht und als Topping auf Erbsensuppe serviert. Nicht jedermanns Ding, aber immer wieder eine lustige Mutprobe.

Schwänzkes-Essen ist das Düsseldorfer Pendant zur Dschungelprüfung

In der Hausbrauerei Schumacher von Familie Ungermann ist das „Schwänzkes-Essen“ der Tonnengarde Niederkassel traditionell Chef-Sache: 80 frisch gekochte Schweine-Schwänzchen wurden von Seniorchef Wolfgang Ungermann professionell tranchiert und dann von seiner Tochter Thea zur Erbsensuppe angerichtet.

Natürlich nur für diejenigen, die es wünschten. Manche sahen es wie immer eher als „Dschungelprüfung“ und nahmen lieber nur die Erbsensuppe ...

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Schumacher-Chefin Thea Ungermann kennt „die schönste Schweinerei Niederkassels“, die erstmals im Schumacher an der Oststraße statt im Niederkasseler Kornhaus stattfand, nur zu gut – war sie doch selbst schon Tonnenbäuerin.

Und so gehörte sie, ebenso wie Tonnenbäuerin Sabine, die weibliche Adjutantur des Tonnenbauernpaars sowie Venetia Uåsa und Angela Erwin, die zur Ehrenmagd der Tonnengarde ernannt wurde, zu den wenigen weiblichen Anwesenden am Mittwochmittag (1. Februar 2023).

Wie kam die Schwänzkes-Tradition überhaupt zustande?

Und Mädels, probiert ihr die Schwänzkes? Tonnenbäuerin Sabine: „Auf keinen Fall!“ Ex-Venetia Anke Conti-Mica, die in der Adjutantur dabei war: „Nein! Sie sehen auch etwas unansehnlich aus.“

Die meisten Herren ließen sich die Traditionsspeise schmecken, doch einige zierten sich auch. Hans-Peter Suchand, Sprecher der Tonnengarde – sehr diplomatisch: „Die Suppe mag ich!“ Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning: „Schwänzkes sind nicht so mein Leibgericht.“

Doch wie kam es eigentlich zu der viele Jahrzehnte alten Tradition? Karl Hans Danzeglocke, seit 2008 Präsident der Tonnengarde: „Früher wurde der Beitrag bei einigen Mitgliedern persönlich abgeholt. Der Frau von Franz Hüttemann, Gertrud, brachte man immer ein Sträußchen Blumen mit. Eines Tages hatte man das vergessen und stattdessen einen Strauß Schweineschwänzchen dabei. Die Schwänzkes bereitete sie dann für alle zu.“