Seit 40 Jahren ist Axel König für die Versorgung der Karnevalisten zuständig. Als Küchenchef im Gürzenich muss er gigantische Mengen zubereiten.
40 Jahre im jecken Koch-EinsatzHerr über 100.000 Hämmchen: Gürzenich-Küchenchef feiert Jubiläum
Er ist nicht nur 'ne echt kölsche Jung, sondern auch ein Urgestein von Kölns guter Stube. Seit 40 Jahren ist Axel König, der Küchenchef des Gürzenich, der Herr über 100.000 Hämmchen.
Nach seiner Ausbildung in der Bastei folgten mehrere Jahre bei der Blatzheim-Messe, ehe König 2004 als zweiter Küchenchef und ab 2014 als erster Küchenchef im Gürzenich sein zweites Zuhause gefunden hat.
Rote Funken und Altstädter ehrten Gürzenich-Küchenchef
Zu den Aufgaben eines Küchenchefs zählen neben Kochen auch Personalführung, Organisation und Bestellungen. Das Gürzenich-Team besteht aus acht gelernten Köchen und zwei Auszubildenden. „Darauf sind wir sehr stolz. Den Fachkräftemangel kann man nur beseitigen, wenn man ausbildet“, betont der Küchenchef im EXPRESS.de-Gespräch.
Sein 40-jähriges Jubiläum haben gleich zwei Traditionskorps zum Anlass genommen, ihn zu ehren. „Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken, und Altstädter-Präsident Hans Kölschbach, die ja beide ihre Ämter nach Aschermittwoch niederlegen werden, haben mich als Dank für die gute Zusammenarbeit zum Ehren-Leutnant ernannt. Eine Auszeichnung, über die ich mich sehr gefreut habe, sie aber als Auszeichnung für mein ganzes Team sehe“, betont der Küchenchef und ergänzt lachend: „Statt Kochmütze darf ich jetzt Krätzchen tragen.“
Die Roten Funken und die Altstädter sowie andere Gesellschaften veranstalten im Gürzenich ihre Herrensitzungen, die legendär für ihre Hämmchen-Essen sind. Kaum einem ist dabei bewusst, wie viel Arbeit für die Küche hinter diesen Veranstaltungen steckt.
„Da werden pro Sitzung 1338 Hämmchen frisch zubereitet. Tausende von Kartoffeln müssen für das Püree geschält werden. Und nicht zu vergessen das Sauerkraut. Um das zu schaffen, fangen die ersten Köche bereits morgens um 1 Uhr an. Das steigert sich dann stündlich. Bei der Ausgabe des Essens sind wir schließlich mit 25 Mann vor Ort, damit jeder Gast innerhalb von 20 Minuten sein Hämmchen genießen kann.“ Nach 40 Jahren kommen da locker über 100.000 Exemplare zusammen.
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Auch beim Thekenverkauf werden inzwischen Dimensionen erreicht, die fast schon nicht mehr zählbar sind. „Die Mengen, die wir produzieren, sind schon gigantisch. Da kommen locker hunderttausende von Frikadellen, Schnitzeln und Currywürsten zusammen. Ich kann nur immer wieder den Hut ziehen, wie toll unser Team in der Session und natürlich darüber hinaus an einem Strang zieht“, sagt König.
Dass das Arbeitsklima in der Gürzenich-Küche ein ganz besonderes ist, zeigt auch, dass dort Mitarbeitende bereits bis zu 42 Jahre arbeiten.
Kölns Jecke haben übrigens einen Favoriten. „Der ungeschlagene Renner ist und bleibt die Currywurst“, sagt der Küchenchef. Das Einzige, was die KölnKongress-Gastronomie nicht anbietet, sind Mettbrötchen. „Da Mettbrötchen nach unseren Vorstellungen nur frisch zubereitet mit einem knackigen Röggelchen schmecken und nicht, wenn sie in einer Verkaufstheke liegen, bieten wir diese nicht an.“
Auch wenn es in der Session schonmal stressig werden kann, genießt Axel König gerade diese Zeit. „Während der Sitzungen schaue ich regelmäßig nach dem Rechten. Wenn dann die Karnevalisten auf einen zukommen und sagen, dass es ihnen gut geschmeckt hat, macht mich das stolz. Vor allem schätzen die Leute, wie frisch alles zubereitet ist. Hinzu kommt, dass die Präsidenten der verschiedenen Gesellschaften für uns immer ein nettes Wort haben. Der anschließende Applaus für die Küche macht uns jedes Mal aufs Neue bewusst, dass wir für unseren Beruf und für den Gürzenich und deren Gäste leben.“
Kurz und knapp bringt es KölnKongress-Chef Ralf Nüsser auf den Punkt: „Wir sind unendlich dankbar und froh, dass unser Herr König seit so einer langen Zeit bei uns ist.“