Wie hoch ist der finanzielle Verlust durch die Einschränkungen im Karneval? Eine neue Studie gibt Antworten.
Karneval 2022Milliarden-Loch in den Kassen: Jetzt ist klar, was Corona im Fastelovend anrichtet
Der Straßenkarneval ist 2022 zurück! Zwar gelten nach der Corona-bedingten Absage von vor zwölf Monaten auch in diesem Jahr einige Beschränkungen, aber immerhin können Jecke wieder in einem gewissen Rahmen feiern. Aber: Viele Aspekte des Karnevals wie Sitzungen oder Umzüge bleiben (fast) komplett außen vor.
Die Folge: Viele Jecke bleiben den Karnevalshochburgen wie Köln oder Düsseldorf fern, das Gastgewerbe leidet weiterhin. Das führt zu enormen Verlusten. Wie neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen, beläuft sich der finanzielle Verlust durch die Einschränkungen im Karneval auf unglaubliche 1,62 Milliarden Euro.
Karneval 2022: Verluste durch Corona etwa 1,62 Milliarden Euro
Für die hohen Ausfälle gibt es laut des Instituts vor allem zwei Gründe: „Zum einen ist die Session 2021/22 mit 111 Tagen recht lang“, heißt es in einem öffentlichen Statement. Diese beginnt zwar jedes Jahr pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr, das Ende richtet sich aber nach dem Ostersonntag, deshalb enden Sessionen in einigen Jahren auch schon nach 87 Tagen.
Der zweite Grund: Die Inflation wirkt sich aus. Unter normalen Bedingungen hätte die Wirtschaft mit Getränken, Hotelübernachtungen und Kostümen rund 1,79 Milliarden Euro eingenommen.
Karneval: Größte Verluste bei Gastronomen und Hoteliers
Mit über 40 Prozent des Gesamtumsatzes fallen die größten Ausfälle laut der IW-Berechnungen wohl wieder bei Gastronomen und Hoteliers an (ca. 648 Mio. Euro), direkt danach folgen Einzelhändler (324 Mio. Euro) mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Gesamtumsatz.
Bei ihnen seien vor allem Kostümverkäufer betroffen. Das Suchinteresse bei Google nach Karneval- und Faschingskostümen bietet Anhaltspunkte, wie stark die Umsatzrückgänge im Vergleich zu einer Karnevalssession sind: Derzeit beträgt es nur rund ein Zehntel von dem, was normalerweise üblich wäre. Hinzu kommen Ausfälle im Transportsektor, beim Ticketverkauf und weiteren Dienstleistungen, so das Institut.
Für Köln schmerzt 2022 vor allem der erneute Ausfall des Rosenmontagszugs. Dafür strömen in normalen Jahren mehrere zehntausend Menschen nach Köln. Da die Ersatz-Veranstaltung im RheinEnergie-Stadion in Sachen Menschenmassen stark beschränkt ist, fällt auch dieser Aspekt 2022 weg. (tw)