Heftige DiskussionFrivoles Kostüm erhitzt die Gemüter – geht das selbst an Karneval zu weit?

Eine Prostituierte sitzt bei roter Beleuchtung auf einem Bett in einem Studio.

Zu wenig ist nicht gut. Zeigen Kostüme zu viel Haut, können sie unter exhibitionistische Handlungen sowie die Erregung öffentlichen Ärgernisses fallen. Laut Paragraf 183 und 183a des Strafgesetzbuchs droht eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.

Eine Pistolen-Attrappe bei der Polizeiausbildung.

Ein Waffen-Attrappe wie auf diesem Foto vom 27. April 2017 sollten Sie an Karneval auf gar keinen Fall mitnehmen. Das Tragen einer sogenannten Anscheinswaffe kann richtig teuer werden – 10.000 Euro Bußgeld sind möglich – Paragraf 42a des deutschen Waffengesetzes.

Drei Frauen schauen sich eine Ausstellung am Holocaust-Gedenktag im Museum Yad Vashem an.

Vorsicht ist bei Verkleidungen mit rechtsextremistischem Hintergrund geboten. Ein Hakenkreuz ist beispielsweise volksverhetzend und verfassungswidrig ...

Ein Hitler-Maske, die 1998 in Köln beschlagnahmt wurde.

Auch eine Verkleidung als Diktator Adolf Hitler ist verboten. Damit machen Sie sich strafbar. Es droht eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Die auf dem Foto zu sehende Hitler-Maske wurde 1998 von der Polizei in Köln beschlagnahmt.

Rückansicht einer Polizistin in Düsseldorf.

Auch bei Uniformen gilt Obacht. Es muss klar zu erkennen sein, dass es sich um ein Kostüm handelt. Ist die Verkleidung zu echt, kann eine Straftat durch den Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen aus Paragraf 132a des Strafgesetzbuches vorliegen. Verstöße können mit Geld- oder Freiheitsstrafen belangt werden.

Ein Mann mit „Ku-Klux-Klan“-Gewand und Fackel.

Ebenfalls verboten sind Kostüme mit der Aufschrift WP („White Power“), SGH („Sieg Heil“) oder B&H („Blut und Ehre“). „White Power“ ist beispielsweise der Wahlspruch des rassistischen Geheimbunds „Ku-Klux-Klan“. Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Gefängnis sind möglich.

Bewaffnete und vermummte Mitglieder der militanten palästinensischen Gruppe des „Islamischen Dschihad“

Ebenfalls unterlassen sollten Sie die Verkleidung als Terrorist oder Dschihadist – um keine Angst bei den Mitfeiernden auszulösen.

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Geht der Spaß bei diesem Kostüm zu weit? Bei einer Diskussion um eine Exhibitionisten-Verkleidung geht es darum, ob es an Karneval getragen werden kann oder nicht.

von Adnan Akyüz  (aa)

Ist das einfach lustig oder geht es zu weit? In sozialen Medien wird derzeit über ein Kostüm heftig diskutiert: „Frank, der Exhibitionist“. Die Meinungen gehen weit auseinander.

In mehreren Onlineshops für Kostüme für Karneval oder Halloween wird der frivole Anzug für 59,99 Euro – mal mehr, mal weniger – angeboten.

Diskussion um Exhibitionist-Kostüm: Ist das okay oder geht das zu weit?

Das Exhibitionisten-Kostüm besteht aus Mantel, hautfarbenem Anzug mit „Überraschung“ und einer Glatzenperücke. Ein Internetshop bewirbt das Kostüm so: „Der Gag ist natürlich das riesige Gehänge, das Frank unter dem Mantel verborgen hält!“.

Alles zum Thema Kostüm

Zudem gibt es eine weibliche Variante des Kostüms: die „Schmuddel Oma“. Es besteht aus einer grauen Perücke mit einer bunten Jacke sowie einem Gehstock. Öffnet die Oma ihre Jacke, ragen ihre Brüste, die den Kampf gegen die Schwerkraft schon lange verloren zu haben scheinen, heraus bzw. herunter.Hier sehen Sie die beiden Kostüme:

Während manche Menschen die Kostüme „super witzig“ oder „einfach nur geil“ finden, gibt es auch Leute, die sagen: „Sowas geht auf gar keinen Fall. Wer denkt sich sowas aus?“.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Andere halten es für ein lustiges Geschenk mit „Überraschung“ für den Chef oder die Chefin. Ob das am Arbeitsplatz gut ankommt?

Grundsätzlich sollten mutmaßlich anstößige Kostüme – etwa welche, die viel zu Haut zeigen – mit Vorsicht genossen werden. Denn: Sie können unter exhibitionistische Handlungen sowie Erregung öffentlichen Ärgernisses fallen. Dafür droht sogar eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.

Dennoch gilt: Jeder Jeck ist anders. Wer mit so einem Kostüm in der Öffentlichkeit feiern möchte, sollte es sich vorher aber gut überlegen. Sicher ist aber: Mit diesem Outfit zieht man alle Blicke auf sich! Kostüme, auf die besser verzichtet werden sollte, finden Sie in unserer Bildergalerie oben. (aa)