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Karneval in KölnKampf gegen Party auf Uniwiesen – Umweltschützer schlagen Alternative vor

Dr. Helmut Röscheisen (l.) und Jörg Frank vom BUND Köln während einer PK auf den Uniwiesen.

Dr. Helmut Röscheisen (l.) und Jörg Frank vom BUND Köln haben sich bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (20. Juli 2023) auf den Uniwiesen dagegen ausgesprochen, dass das Landschaftsschutzgebiet weiterhin als Alternativstandort für die Karnevalstage genutzt wird.

Der BUND Köln wehrt sich seit Monaten gegen die Pläne der Verwaltung, die Uniwiesen weiterhin als alternativen Feierort an Karneval zur Verfügung zu stellen. Die Umweltschützerinnen und -schützer schlagen eine andere Lösung vor.

von Niklas Brühl  (nb)

Köln beschäftigt die „K-Frage“ – wo wird am 11.11.2023 Karneval gefeiert? Seit Monaten geistert die Ungewissheit durch die Politik, die Verwaltung und die Bevölkerung der Stadt. Der 11.11. fällt in diesem Jahr auf einen Samstag, es werden daher wohl noch mehr Jecke in die Hotspots strömen als in den vergangenen Jahren.

Stadtdirektorin Andrea Blome zeigte sich nach der vergangenen Session zufrieden mit der Ausgleichsfläche auf den Uniwiesen. Sie sollten als Alternativstandort für die Feiernden herhalten, wenn die Zülpicher Straße, die an den Karnevalstagen regelmäßig von Zehntausenden Jecken überrannt wird, ausgelastet ist.

Karneval in Köln: BUND reicht Bürgereingabe wegen Uniwiesen ein

Ganz anders sehen das die Umweltschützerinnen und -schützer vom BUND Köln. Für sie ist eine weitere Veranstaltung auf den Uniwiesen nicht mehr tragbar, wie Vorstandsmitglied Dr. Helmut Röscheisen und Jörg Frank, Experte für Kommunalpolitik und Berater des BUND Köln, am Donnerstag (20. Juli 2023) auf einer Pressekonferenz auf den Uniwiesen zum Ausdruck brachten.

„Das ist kein neues Thema für uns, wir kämpfen seit vielen Monaten gegen diese Pläne an. Leider zeigt sich die Verwaltung nicht handlungsfähig, weshalb wir nun weiterführende Maßnahmen ergriffen haben“, sagt Dr. Helmut Röscheisen. Der BUND habe daher am 7. Juli 2023 eine Bürgereingabe bei der Bezirksvertretung Innenstadt eingereicht.

Hier geht es zu unserer Umfrage:

Die Bürgereingabe bietet Bürgerinnen und Bürgern aus Köln die Möglichkeit, mit Beschwerden oder Anliegen direkt an die Verantwortlichen heranzutreten. „Bislang haben wir nur öffentlich auf diesen Missstand aufmerksam gemacht, nun sind wir mit dieser Maßnahme auch formal an die Verwaltung herangetreten. Es muss jetzt eine Reaktion folgen, da kommen sie nicht drumherum“, sagt Röscheisen.

Dem BUND gehe es nicht darum, den Straßenkarneval zu verhindern – er müsse nur an die richtige, naturfreundliche Stelle verlagert werden. Dr. Helmut Röscheisen ergänzt: „Wir wollen nicht nur kritisieren, sondern auch Lösungen aufzeigen. Die Ausweichfläche muss attraktiv und nicht zu weit weg vom Hotspot des Kwartier Latängs sein. Wir haben eine Lösung vorgeschlagen.“

BUND Köln: Karnevalsparty auf der Nord-Süd-Fahrt?

Und diese Alternativlösung ist nach Ansicht des BUND Köln die Nord-Süd-Fahrt zwischen dem Offenbachplatz und Blaubach.

Jörg Frank vom BUND erklärt: „Dort fand in den vergangenen Jahren bereits zweimal das Straßenfest ‚Straßenland‘ statt. Die Nord-Süd-Fahrt wurde für den Verkehr gesperrt, Bühnen wurden aufgebaut sowie Essens- und Getränkewagen aufgestellt. Man hat Erfahrungswerte sammeln können und es hat bislang reibungslos funktioniert.“

Feiernde auf den Uniwiesen.

Die Uniwiesen wurden im Februar 2023 mit Platten vor den Feiernden geschützt.

Allerdings ist ein Straßenfest etwas anderes, als wenn Tausende – meist angetrunkene – Karnevalsfans in der Kölner Innenstadt unterhalten werden wollen. „Das ist uns bewusst. Aber dafür gibt es Lösungen. Und es ist auch noch genug Zeit bis zum 11.11., diese in einem geeigneten Konzept umzusetzen. Das ist definitiv kein Hirngespinst“, sagt Jörg Frank.

Die K-Frage bleibt spannend – ist die Nord-Süd-Fahrt wirklich die Lösung? Wird es letztendlich doch wieder die Fläche auf den Uniwiesen, in direkter Nähe zur Zülpicher Straße.

Am Ende der Pressekonferenz wagt Dr. Helmut Röscheisen eine Prognose: „Ich kann es natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich bin ziemlich optimistisch, dass wir hier auf den Uniwiesen, einem Landschaftsschutzgebiet wohlgemerkt, zukünftig keine Karnevalspartys mehr erleben werden.“