Der Frauen-Karnevalsverein Colombina Colonia hatte drei ganz besondere Gäste im Sitzungsprogramm. Joelina Drews, Achim Petry und Lucas Cordalis spielten die Hits ihrer Väter.
„Colombinen-Nacht“Wahnsinn! Pänz von drei Schlagerikonen erobern die Kölner Karnevalsbühne
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Copyright: Daniela Decker
Außergewöhnliche Gäste im Kölner Karneval. Achim Petry, Joelina Drews und Lucas Cordalis (v.l.) mischten die „Colombinen-Nacht“ im Theater am Tanzbrunnen auf.
Wenn die Pänz von drei Schlagerikonen eine kölsche Veranstaltung auf den Kopf stellen, können sich nur die Damen von Kölns ältester Damengesellschaft dahinter verbergen. Die „Colombinen-Nacht“ der vor 26 Jahren gegründeten Colombinen ist längst Kult in Köln.
Im Theater am Tanzbrunnen wurden daher einmal mehr Maßstäbe gesetzt. Neben einem kölschen Programm unter anderem mit Dreigestirn, Kasalla, Bläck Fööss, Marc Metzger und Höhner, gab es auch den Nachwuchs von Jürgen Drews (79), Wolfgang Petry (73) und Costa Cordalis (†2019) bei den Colombinen zu erleben.
Joelina Drews, Achim Petry und Lucas Cordalis spielten Hits ihrer Väter
Joelina Drews (29), Achim Petry (50) und Lucas Cordalis (57) begeisterten unter anderem solo oder im Duett mit Hits wie „Wieder alles im Griff“, „Wahnsinn“, „Anita“ oder „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“. EXPRESS.de sprach exklusiv mit den drei außergewöhnlichen Fastelovends-Gästen.
„Köln ist für mich, was das Publikum betrifft, die beste Stadt Deutschlands. Die Leute können hier feiern, sind freundlich und haben so eine tolle Stimmung, dass es einfach nur Spaß macht“, unterstrich Lucas Cordalis. „Natürlich nicht zu vergessen, der Kölner Dom.“
Joelina Drews outete sich ebenfalls als Köln-Liebhaberin und erinnerte sich an ihre Kinderzeit. „Köln ist berühmt für seine einzigartige Lebensfreude. Köln ist aber auch eine Stadt, wo jede Menge Konzerte und Musicals stattfinden. Als 14-Jährige war ich totaler Michael-Jackson-Fan und hab hier das Musical erlebt, die Stimmung war einfach großartig.“
Für Achim Petry wird Köln immer seine Heimat bleiben, auch wenn er nicht mehr hier wohnt. „Ich habe die ersten sechs Jahre meines Lebens in Klettenberg verbracht. Köln ist immer noch meine Heimat, auch wenn ich zwischenzeitlich in der Eifel wohne. Köln hat schöne Ecken und Charakter und man kann hier super einkaufen gehen. Hier gibt es eine Straße nur mir Secondhandläden, die lieben meine Söhne Giorgio und Giuliano total.“

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Lucas Cordalis hatte schon mehrere Berührungspunkte mit dem Kölner Karneval und liebt die ausgelassene Freude.
Während Achim Petry ’ne kölsche Jung ist, wurde Joelina Drews im Herzen des Münsterlandes und Lucas Cordalis in Frankfurt am Main geboren. „Ich habe schon mit meinem Vater an Weiberfastnacht in Köln gefeiert. 5000 schreiende Frauen und wir als einzige Männer in dem Saal. Die Frauen sind total abgegangen und haben für eine Stimmung gesorgt, die ihresgleichen sucht. Das war schon hot“, sagte Cordalis lachend.
Er durfte auch schon erleben, wovon so mancher Kölscher träumt. „Ich durfte sogar schon im Rosenmontagszug mitfahren und Kamelle schmeißen. Das war etwas ganz Besonderes, die vielen Menschen zu sehen, die am Zugweg friedlich feiern. Das war ein Erlebnis, was ich nicht vergessen werde.“
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Joelina Drews erlebte bei den Colombinen ihre Karnevals-Feuertaufe. Erstmals sang sie bei einer Sitzung.
Für Joelina Drews ist Karneval hingegen absolutes Neuland. „Ich mache mich jetzt bestimmt total unbeliebt, aber ich bin, was den kölschen Karneval betrifft totaler Neuling. Und das, obwohl ich nur zwei Stunden von Köln entfernt – in Dülmen – aufgewachsen bin. Ich war noch nie privat im Karneval feiern und bin noch nie bei einer Karnevalsveranstaltung aufgetreten.“

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Achim Petry ist schon ein alter Hase in Sachen Karneval. Wie sein Vater Wolfgang pflegt er gute Beziehungen zu den Bläck Fööss.
Für Achim Petry gehörte der Karneval seit Kindheitstagen dazu. „Für mich ist das total normal. Ich stehe allerdings eher bei Mädchensitzungen und Karnevalspartys auf der Bühne, weniger bei klassischen Sitzungen. Ich bin auch gut befreundet mit Mirko Bäumer von den Bläck Fööss, womit sich der Kreis wieder schließt. Das war bei meinem Vater ja genau so. Der hat ja auch im Fööss-Studio Songs aufgenommen. Karneval gehört einfach zu jedem Kölner. Und ich kann Lucas nur recht geben, im Rosenmontagszug mitfahren zu dürfen, ist einfach das größte.“

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Günter Pütz (l.) konnte trotz seiner Krebserkrankung die Sitzung der Colombinen besuchen. Seine Partnerin Uschi Brauckmann ist die Präsidentin von Kölns erster Damen-Karnevalsgesellschaft.
Dass die drei zusammen auf die Bühne gegangen sind, war eher eine Zufallsidee. „Lucas und ich hatten schon einen Song gemeinsam aufgenommen, als man uns fragte, ob wir nicht Bock hätten Achim mit ins Boot zu holen. Ich kannte ihn zwar noch nicht, aber Lucas meinte, er wäre ein ganz netter Kerl“, sagte Joelina. „Wir haben es ausprobiert und was soll ich sagen? Es passt nicht nur auf der Bühne, sondern wir haben als Truppe jede Menge Spaß.“
Es ist aber nicht nur der Spaß. „Für uns ist es eine Riesen-Ehre und Freude, die Lieder unserer Väter unsterblich zu machen und damit den Menschen Freude zu bereiten. Das ist einfach ein schönes Gefühl, was uns drei total verbindet“, betonte Lucas Cordalis. Schlusswort Achim Petry: „Wir schätzen unsere Papas ungemein.“