Konfetti-KommentarJetzt kann es nur eine Maßnahme auf Kölns Karnevals-Bühnen geben

Jecke am 11.11. 2021 morgens auf dem Heumarkt

Jecke werfen am 11.11.2021 auf dem Heumarkt Konfetti.„ Aber bitte nicht auf der Bühne“, meint unser Autor.

Konfetti auf den Bühnen im Kölner Karneval? „Sich nicht darum zu kümmern, ist respektlos“, findet unser Autor. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Bastian Ebel  (bas)

Marita Köllner ist bei einem Auftritt böse hingefallen. „Passiert“, könnte man ketzerisch sagen. Das Problem an ihrem Sturz: Sie ist auf Konfetti ausgerutscht, das unachtsam ein paar Auftritte vorher hinterlassen wurde.

Jetzt könnte man meinen, das sei ein Einzelbeispiel. Leider nein: Seit einigen Jahren ist es von Bands an der Tagesordnung, nach dem Auftritt noch einmal für einen Knall-Effekt zu sorgen. Konfetti-Kanonen werden abgeschossen, damit das Publikum noch einmal richtig grölt. Und nach dem Ausmarsch? Kümmert sich nicht wirklich jemand über die Hinterlassenschaft. Selbst Vereine nicht, die ein Interesse an gesunden Künstlerinnen und Künstlern haben sollten.

Köln: Aus Respekt vor dem Ehrenamt muss Konfetti-Verbot her

Die Folge, insbesondere für Tänzerinnen und Tänzer, ist dramatisch: Bis zu 15 Fälle von ausgerutschten Aktiven – übrigens halten sie im Ehrenamt und ohne Gage ihre Knochen hin – liegen alleine bei Physiotherapeut Wilfried Wiltschek pro Session auf der Liege.

Deshalb ist es mit dem Wiederbeginn des „richtigen“ Sitzungskarnevals nach Corona direkt auch an der Zeit, diese Unsitte einfach zu unterlassen. Dabei geht es nicht um Müll, sondern um Respekt anderen Mitwirkenden im Karneval gegenüber.

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Bands, die einen tollen Auftritt hinlegen, brauchen nämlich gar kein Konfetti, um Applaus zu bekommen. Im besten Fall haben sie mit ihrer Musik für einen Knalleffekt gesorgt und nicht mit den Aktionen danach.

Konfetti gehört zum Kölner Karneval, aber nicht auf die Bühne. Deshalb sollten sich jetzt die Saalbetreiber dringend dazu durchringen, ein Konfetti-Verbot zumindest für die Bühne auszusprechen.

Das ist keine Regulierungs-Wut, sondern eine Maßnahme zur Gesundheitserhaltung. Wenn uns der Tanz im Kölner Karneval wirklich etwas wert ist, dann tut es ganz bestimmt auch nicht weh, die Knallerei einfach zu unterlassen. So hilft man sich gegenseitig – und zeigt den Menschen im Ehrenamt die Anerkennung, die sie verdient haben.