Konfetti auf Kölns Bühnen? Nach dem Sturz von Marita Köllner geht Kölns Kult-Physio Wilfried Wiltschek auf die Barrikaden und spricht sich gegen den Knalleffekt aus.
Konfetti im KarnevalKölner Kult-Physio auf dem Baum: „Reden nicht über Bänderrisse“
„Was muss denn eigentlich noch passieren? Ich habe mir alleine in dieser Session vier Mal einen Besen geschnappt und die Bühne gekehrt. Da geht es nicht um Konfetti, sondern das ist einfach nur lebensgefährlich.“
Klare Worte von einem Mann, der es wissen muss: Kölns Kult-Physiotherapeut Wilfried Wiltschek, der ehrenamtlich vor allen Dingen Tänzerinnen und Tänzer betreut, zeigt im EXPRESS.de-Gespräch das Risiko von Konfetti auf den Bühnen auf.
Köln: Physiotherapeut gegen Konfetti auf der Bühne
„In einer Session habe ich mindestens zehn bis 15 Fälle auf dem Tisch, wo Aktive auf dem Zeug ausgerutscht sind“, berichtet er. Das passiere auf Kölner Bühnen genau so wie im Umland. „Besonders gefährlich wird es bei der Kombination Holzboden und Zelt“, sagt er. „Durch die Feuchtigkeit wird es spiegelglatt.“
Seine Idee: „Wenn man schon dieses Konfetti oder Stanniol-Zeug als Band abfeuert, dann muss jemand auch dafür sorgen, dass die Bühne zumindest danach gekehrt wird.“ Selbst das reiche oftmals nicht. „Eigentlich muss ein Laubbläser her. Da kann man auch auf die Saugen-Funktion stellen.“
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Für den Physio ebenfalls prekär: „Bei Musikzügen werden die Ventile mit Spucke oft schon auf der Bühne geleert. Auch da sollte man ein wenig überlegen, was man den Tänzerinnen und Tänzern da hinterlässt.“
Wilfried Wiltschek spricht sich deshalb für ein Verbot von Konfetti auf den Bühnen aus. „Die Tanzpaare haben dafür neun Monate trainiert, zudem belastet das doch auch die Versicherungen.“
Er nimmt deshalb nicht nur die Saalbetreiber in die Pflicht, sondern auch die Veranstalter, also die Karnevalsvereine. Er plädiert für ein Verbot von Konfetti „Wenn das nicht kommt, muss sich eben jemand darum kümmern, dass die Bühne einwandfrei ist.“
Wiltschek unterstreicht sein Anliegen noch einmal drastisch: „Um es klarzumachen: Ich rede nicht nur von Bänderrissen oder dergleichen. So ein Sturz kann tödlich enden. Und ich möchte nicht, dass das in unserem schönen Karneval passiert.“