Kommerz-Kritik„Wenig zielführend“: Kölner Festkomitee reagiert auf Rumms-Konferenz

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, hier im Sommer 2021.

Nach der deutlichen Kritik am Festkomitee Kölner Karneval reagiert die „oberste Jeckenzentrale“ angesäuert.

von Bastian Ebel  (bas)

Es war eine denkwürdige Pressekonferenz der Lyskircher Junge am Donnerstag (13. Oktober 2022): Dort äußerte der neue Präsident Karsten Kircher deutliche Kritik am Festkomitee.

Kritikpunkte unter anderem: mangelnde Betreuung der Vereine durch den Dachverband. Und: Das Festkomitee soll in der eigenen Hofburg nicht verhindert haben, dass anstatt eines Vereins dort eine kommerzielle Veranstaltung gefeiert wird.

Köln: Festkomitee reagiert auf Kritik

Auf EXPRESS.de-Nachfrage reagiert das Festkomitee und teilt schriftlich mit: „Soweit wir wissen, ist von Seiten der Lyskircher keine ordentliche Buchung für den kommenden Karnevalssamstag, den die Gesellschaft 2022 erstmals belegt hatte, erfolgt. Dass der Raum auf Anfrage dann anderweitig vergeben wird, ist ein völlig normaler Vorgang.“

Weiter heißt es: „Das Dorint ist ein starker Partner des Karnevals, aber eben auch ein wirtschaftliches Unternehmen. Dafür haben wir als Festkomitee Verständnis, auch wenn wir uns insgesamt natürlich weniger Kommerz und mehr Brauchtum wünschen.“ Darüber hinaus habe man den Lyskircher Junge schon „vor Wochen“ angeboten, den Termin Karnevalssamstag 2024 wieder zu übernehmen.

Die Kritik an mangelnder Fürsorge für die Mitgliedsvereine möchte man am Maarweg auch so nicht stehen lassen. „Es ist wenig zielführend, wenn Gesellschaften und Festkomitee nicht an einem Strang ziehen und stattdessen die Öffentlichkeit suchen.“

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Dann gibt es noch eine Breitseite gegen kommerzielle Veranstalter. Da werden Erinnerungen wach an den Zoff zwischen Festkomitee und Deiters. „Gerade die Corona-Zeit hat gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können – übrigens gerade auch hinsichtlich kommerzieller Veranstalter, die am Ehrenamt vorbei den Karneval nur als Event vermarkten wollen.“

In Sachen mangelnder Kommunikation habe man sich darüber hinaus auch nichts vorzuwerfen. „Selbstverständlich gab es in den vergangenen Wochen Gespräche zwischen dem Mitgliederservice des Festkomitees und der betroffenen Gesellschaft“.

Aber: „Allerdings war wohl das Ergebnis nicht wie gewünscht, denn in bestehende Verträge zwischen einem Hotel und einem kommerziellen Veranstalter können wir nachträglich nun einmal nicht eingreifen“.