Die Sartory-Säle gehören zum Kölner Karneval. Der große Festsaal wurde in den vergangenen zehn Wochen aufwändig saniert. Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum ist er nun fertig geworden.
Kölner Party-Saal renoviertMarcus Sartory gibt Kölschpreis-Versprechen
Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum der Sartory-Säle konnten die Renovierungsarbeiten abgeschlossen werden.
Am Dienstag (25. Oktober) präsentierte Marcus Sartory (56) das Ergebnis des zuvor in die Jahre gekommenen großen Festsaals.
Sartory-Säle in Köln: Renovierung zum großen Jubiläum abgeschlossen
Im November feiern die Sartory-Säle an der Friesenstraße ihr 75-jähriges Jubiläum. Erbaut wurden sie 1948 von Carl Sartory auf einem Trümmergrundstück. Im März 1948 beantragte Carl Sartory bei der britischen Militärregierung den Bauantrag und nur neun Monate später, zum Start der Karnevalssession (11. November), wurde bereits Einweihung gefeiert.
„In der heutigen Zeit undenkbar“, lacht Marcus Sartory, der seit 2014 gemeinsam mit seinem Vater das Familienunternehmen leitet. „Obwohl es nicht einfach für meinen Großvater war, an Baumaterialien zu kommen, setzte er sein Bauvorhaben in die Tat um, wenn auch nicht immer legal. Da wurden auch schonmal bei einer Nacht und Nebelaktion zwei große Stahlträger aus dem Metalllager der Briten geklaut.“
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Zwar sollte der große Saal zum Jubiläum renoviert werden, doch sollte auf jeden Fall der Charme der Vergangenheit erhalten bleiben: „Das Konzept war, nicht einen neuen Stil zu kreieren, sondern den alten Glanz wieder herzustellen“, betont Marcus Sartory.
Kernstück der Renovierung ist der neue Eichenbodenbelag, wie er ursprünglich einmal verlegt worden war. Der über 30 Jahre alte unansehnliche Laminatboden wurde auf einer Fläche von 920 Quadratmetern herausgerissen. Die Holztreppen, wobei jede Stufe eine Einzelanfertigung war, wurden erneuert. Darüber hinaus wurde die Holzvertäfelung der Kassettenwände restauriert.
„Der neue Boden verleiht dem Saal nicht nur eine ganz andere Atmosphäre, sondern schenkt ihm farbliche Wärme“, schwärmt Sartory und ergänzt: „Durch die Renovierung hat der Saal seinen ursprünglichen Charme wiedererlangt.“
Renovierte Sartory-Säle: Ein Versprechen zum Kölschpreis
Trotz vieler Widrigkeiten konnten Generalunternehmer und Bodenleger Christian Bergsch, Architekt Enno Schiek, Maler Frank Breuer, Tischler Michael Varnhagen sowie die Schreiner Stefan Mermagen und Robert Stumpf die Restaurierungsarbeiten in nur zehn Wochen abschließen: „Alleine für die Entfernung des alten Bodenbelags und des Estrichs waren 1400 Fahrten mit vollbeladenen Schubkarren nötig“, macht Christian Bergsch deutlich.
Bergsch, der von 2009 bis 2013 Tanzoffizier des Traditionskorps Jan von Werth war, verbindet sehr viel mit den Sartory-Sälen: „Diesen Saal, wo ich unzählige Male einmarschiert und auf der Bühne getanzt habe, zu neuem Glanz verholfen zu haben, ist schon etwas Besonderes.“
Als ein „sehr schönes Gefühl“ beschreibt Maler und Ex-Bauer im Kölner Dreigestirn (2020) Frank Breuer die Arbeiten: „Für mich als echter Karnevalsjeck erst 2019 den Ostermann-Saal und nun den großen Sartory-Saal verschönert zu haben, macht mich ein Stück weit stolz. Darüber zeigt es deutlich: Karneval verbindet auch außerhalb der jecken Jahreszeit. Ein Aspekt, auf den Marcus Sartory großen Wert legt.“
Auch wenn Marcus Sartory keine genauen Zahlen preisgeben möchte, verrät er, dass sich die Kosten der Runderneuerung im „gehobenen sechsteiligen Bereich“ bewegt.
Mit einem zwinkernden Auge erklärt er: „Die Renovierung wird aber zu keiner Preissteigerung für die Gäste führen. Wir werden den Kölschpreis der letzten Session halten“.