Rote FunkenOvationen für Fastelovends-Legende – Präsidenten-Suche mit Castingshow

Heinz-Günther Hunold (r.) ehrte Ludwig Sebus.

Regimentsexerzieren der Roten Funken am Dienstagabend (9. Januar 2024) im Maritim-Hotel. Präsident Heinz-Günther Hunold (r.) ehrte Ludwig Sebus für 70 Jahre Mitgliedschaft.

Beim traditionellen Regimentsexerzieren der Roten Funken wurde eine Karnevalslegende für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Außerdem drehte sich alles um den nahenden Abschied des Präsidenten.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Wenn im Maritim-Hotel die „allerletzte“ Sendung von „Wetten, dass...?“ im Mittelpunkt steht, Udo Jürgens vom Himmel aus seinen Hit „Merci“ singt und dann auch noch per Castingshow „Kölns neuer Super-Präsident“ gesucht wird, kann es sich nur um eine Veranstaltung der Roten Funken handeln.

Für große Momente sorgte am Dienstagabend (9. Januar 2024) das Traditionskorps im Rahmen des traditionellen Regimentsexerzierens. Im Mittelpunkt standen zum einem Ludwig Sebus, der für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, und Heinz-Günther Hunold, der mehr als zwei Jahrzehnte die Geschicke der Roten Funken leitete. Für ihn ist es die letzte Session als Präsident und Kommandant.

Rote Funken: Heinz-Günther Hunold in seiner letzten Session als Präsident

Für Gänsehaut pur und die eine oder andere Träne sorgte eine Ehrung, die es im Fastelovend nicht mehr so oft gibt – 70 Jahre Mitgliedschaft. Heinz-Günther Hunold: „Wir ehren einen Menschen, der eine Welt erlebt hat, die geprägt war von Krieg, Tod und Vertreibung. Ich spreche vom grausamsten Krieg, den die Menschheit bisher erlebt hat – dem Zweiten Weltkrieg. Trotz Gefangenschaft und schrecklicher Erinnerungen hat Ludwig Sebus nie seinen Lebensmut verloren und wurde 1954 mit 29 Jahren Roter Funk.“

Und weiter: „Was ihn auszeichnet, ist zum einen seine lebensbejahende Art und dass er, wenn der Karneval politisch wird, wenn er Farbe bekennen muss, immer in der ersten Reihe dabei ist. Sein oberstes Ziel: den Menschen sein ganzes Leben lang Freude schenken. Lieber Ludwig, die Roten Funken verneigen sich vor dir und deinem Lebenswerk.“

Heinz-Günther Hunold von den Roten Funken.

Rote Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold träumt schon davon, wer ihn im Amt beerben könnte.

Als besondere Überraschung seiner Funken-Familich brachte der Damenchor Veedelsperlen dem Grandseigneur des kölschen Fastelovends ein Ständchen mit ansteckendem Power. Entdeckt wurde der Chor von den Roten Funken übrigens bei deren Besuch im Kwartier Latäng.

Bevor Ludwig Sebus mit seinem Song „Ich däht et alles su widder dun“ endgültig für Gänsehaut sorgte, bedankte er sich bei seinen Roten Funken: „Es gibt im Leben immer Momente, die man nicht vergisst. Der mit den Veedelsperlen ist genauso ein Moment. Ich darf aus ganzem Herzen sagen, mein ganzes Leben könnte ich vergessen, wenn nicht zur Hälfte der Fastelovend und die Roten Funken dabei gewesen wären. Es ist in 100 Jahren viel passiert, aber eins steht fest: Wer sich zu den Funken bekennt, steht zu Köln, den Menschen und der Demokratie und glaubt nicht daran, dass jemand besser ist als ein anderer.“

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Im Mittelpunkt stand auch Hunolds Abschied als Präsident des Traditionskorps. Dafür hatten sich die vier Knubbel und der Rekruten-Jahrgang inklusive der neuen Marie Elena Stickelmann so einiges einfallen lassen. Mal drehte sich alles um den großen Traum des Präsidenten, einen würdigen Nachfolger zu finden. Dazu wurde kurzerhand die Castingshow „Köln sucht den Nachfolger des Super-Präsidenten“, kurz „KSDNDSP“, ins Leben gerufen.

Castingshow „Köln sucht den Nachfolger des Super-Präsidenten“.

Bei der die Castingshow „Köln sucht den Nachfolger des Super-Präsidenten“ wurde die Hunold-Nachfolge diskutiert.

Und auch bei der „allerletzten“ Sendung von „Wetten, dass..?“ samt Außenwette mit Bagger stand Hunold im Mittelpunkt. Thomas Gottschalk begrüßte unter anderem Guido „Sunnesching“ Cantz, direkt aus dem Himmel Superstar Udo „Höhnerzupp“ Jürgens, der seinen Hit „Merci“ für Hunold sang („Adieu, at tschüss, mach et jot – jo uns Laachduuv flüch fott. Merci, wir sagen danke“).

Und auch Kölns lebende FC-Legende Lukas Podolski war mit von der Partie. Ebenfalls dabei: Michelle „wibbele“ Hunziker. Sie begrüßte auch gleich die Blauen Funken und stellte fest: „Ach ja, das sind ja die Funken, die sich im Wesentlichen ja nur durch ihre zu engen Hosen von den Roten Funken unterscheiden.“