BoykottKölner Band sagt Auftritt ab: Grund sind Ihrefelder Zigeuner

Die Band Planschemalöör sitzt auf der Bühne

Planschemalöör, hier im Mai 2022, haben einen Auftritt in Nippes abgesagt.

Die Kölner Band Planschemalöör hat einen Auftritt bei den „Neppeser Ahr-Schwärmern“ abgesagt. Grund dafür ist ein Auftritt der Ihrefelder Zigeuner, die ebenfalls im Programm sind.

von Bastian Ebel  (bas)

Das wird eine Sause am 19. November 2022 im Altenberger Hof: Der Veedelsverein „Neppeser Ahr-Schwärmer“ hat zum „Kölschen Ovend“ geladen, unter anderem treten dort Milljö, Torben Klein, Björn Heuser, Eldorado und die Funky Marys auf.

Aber eine Formation wird an diesem Abend nicht im Programm sein, die eigentlich eingeplant war. Planschemalöör haben ihren Auftritt abgesagt und die „Ahr-Schwärmer“ gebeten, sie aus dem Vertrag zu lassen.

Köln: Planschemalöör sagen Auftritt wegen Ihrefelder Zigeunern ab

Grund dafür: Der Musikzug „Ihrefelder Zigeuner“ ist ebenfalls im Programm – und das sei nach Darstellung der Band nicht mit ihren Grundsätzen vereinbar. Die Ihrefelder Zigeuner sind 1965 aus einem Stammtisch heraus gegründet worden. Aktuell gibt es Bestrebungen, den Verein wieder umzubenennen.

„Ja, es gab Differenzen“, bestätigt „Ahr-Schwärmer“-Präsident Matthias Hilden auf Nachfrage von EXPRESS.de. „Aber die haben wir ausgeräumt und selbstverständlich haben wir Planschemalöör aus dem Vertrag gelassen.“

Zuvor sollte sich der Verein schriftlich gegenüber Planschemalöör erklären, warum sie die Ihrefelder Zigeuner gebucht haben. „Dem sind wir natürlich nachgekommen“, so der Präsident. Er sagt: „Wir pflegen zu den Ihrefeldern ein freundschaftliches Verhältnis seit Jahrzehnten. Deshalb war es auch klar, dass wir sie nicht aus dem Programm nehmen werden.“

Und der Präsident macht klar: „Wenn es die Meinung der Band ist, dann ist das auch völlig akzeptiert.“

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Aber dennoch hätte man den Musikzug nicht ausgeladen. „Die Zigeuner und wir sind immer sozial engagiert.“ Man stehe gemeinsam zu den Werten des Kölner Karnevals. Toleranz und keine Ausgrenzung seien wichtig.

EXPRESS.de fragte auch bei Planschemalöör nach. „Wir als Band Planschemalöör möchten die Zukunft aktiv mitgestalten. Wir wollen eine bunte und friedliche Zukunft für alle, in der kein Mensch diskriminiert wird“, so die Band.

So äußert sich die Kölner Band Planschemalöör zur Absage

Und die Band bestätigt: „Wir hatten konstruktive Gespräche mit dem Verein und dem Veranstalter und wir befürworten auf jeden Fall die geplante Namensänderung. Sobald die durch ist, steht auch einem Auftritt auf den gleichen Veranstaltungen nichts mehr im Weg.“

Für die Zukunft wolle man auch weiter so verfahren. „Wir suchen bei solchen Anliegen, wenn möglich, das persönliche Gespräch mit den Beteiligten. Es hilft niemandem, einfach pauschal Konzerte abzusagen. Durch den gemeinsamen Austausch können wir deutlich mehr erreichen.“