Die Kölsche Kippa Köpp müssen sich von ihrem Mitglied Raphael „Rafi“ Weill verabschieden. Der 78-Jährige ist plötzlich verstorben.
„Er hatte eine jüdisch-kölsche Seele“Kölsche Kippa Köpp finden rührende Worte nach plötzlichem Tod
Trauer um Raphael „Rafi“ Weill von den Kölsche Kippa Köpp: Der jüdische Karnevalsverein gedenkt seiner mit rührenden Worten.
„Unser Rafi ist vorgestern plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 78 Jahren gestorben. Wir sind fassungslos“, schreibt Präsident Aaron Knappstein am Sonntag (22. Januar 2023) auf Facebook.
Kölsche Kippa Köpp trauern um ihr Mitglied Raphael „Rafi“ Weill (†78)
Der Verein Kölsche Kippa Köpp vun 2017 sei zwar noch relativ jung, aber Rafi habe sich schon ein bisschen zu einem Urgestein entwickelt, erzählt Knappstein am Dienstag gegenüber EXPRESS.de. „Er war jemand, der sehr verwurzelt war – in seinem jüdischen Leben, aber auch in seinem kölschen. Er hatte eine jüdisch-kölsche Seele.“
Die Eltern von Raphael Weill seien damals vor dem NS-Regime nach Belgien geflohen, wo ihr Sohn in einem Versteck geboren wurde. Nach dem Krieg kehrte die Familie zurück nach Köln. Laut Aaron Knappstein war Rafis Vater ein Cousin zweiten Grades des bekannten Komponisten Kurt Weill, der unter anderem die Musik zur Dreigroschenoper (Bertolt Brecht) schrieb.
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Die Trauer um Rafi, der einen Herzinfarkt erlitt, ist groß. Zwei Wochen vor seinem Tod habe der 78-Jährige noch fröhlich und ausgelassen bei „Falafel & Kölsch“ mit Fastelovend gefeiert. „Überhaupt war er einer der aktivsten Kippa Köpp. Bei fast allen Veranstaltungen mittendrin. Bei unseren Stammtischen kam er oft als erster und gehörte zu den letzten, die gingen“, berichtet Aaron Knappstein.
Der 78-Jährige sei ein friedlicher, bescheidener und ruhiger Mensch mit viel Humor gewesen. „Gemeinsam mit seiner Familie trauern wir um einen Freund“, so Präsident Knappstein. „Leeven Rafi – maach et joot.“ (iri)