Die Blauen Funken haben eine neue Grab- und Gedenkstätte auf Melaten errichtet. Um die Bedeutung der Statue gab es zuletzt wilde Spekulationen. Der Hintergrund der Erinnerungsstätte ist ein anderer.
Kölner Melaten-FriedhofRätselraten um Skulptur auf neuer Grabstätte – Blaue Funken klären auf
Auf dem Melaten-Friedhof blieben in den vergangenen Tagen immer häufiger Menschen an einer namenlosen Grabstätte in Flur 72A stehen. Das große Rätselraten, was es mit dieser Figur vor dem Beton auf sich hat, verlagerte sich auch in die sozialen Netzwerke.
Viele Deutungen der neuen Gedenkstätte waren jedoch falsch. Gleich um die Ecke vom Willi-Millowitsch-Grab haben die Blauen Funken eine neue Erinnerungsstätte eingerichtet, die im Rahmen des traditionellen Gräberbesuchs am Sonntag (5. November 2023) den Mitgliedern des Traditionskorps vorgestellt wurde.
Blaue Funken: Neues Grab direkt um die Ecke von Willi Millowitsch
Bereits seit über einem Jahr lief die Planung für die Grabstätte der Blauen Funken. „Unser Vater Peter, mein Bruder Georg und ich hatten schon lange die Idee, eine solche Stätte des Gedenkens auf dem Melaten-Friedhof für die Funken zu verwirklichen“, erzählt Präsident Björn Griesemann im EXPRESS.de-Gespräch.
Trotz des tragischen Flugzeugabsturzes am 4. September 2022, bei dem Peter Griesemann, seine Ehefrau Juliane, Tochter Lisa und deren Freund ums Leben kamen, haben sich die Brüder Björn und Georg Griesemann dazu entschlossen, die Idee auch ohne ihren Vater umzusetzen. „Wir sehen diesen besonderen Platz des Gedenkens als Vermächtnis unseres Vaters an, auch wenn er dort nicht seine letzte Ruhe finden wird“, betont Björn Griesemann.
Die Brüder haben das Grab für 50 Jahre gekauft: „Melaten wird ja gerne als der Friedhof der Reichen angesehen. Dieses gilt nicht für das Grab der Blauen Funken. Ganz im Gegenteil. Hier kann sich niemand zu Lebzeiten einkaufen. Sondern wir möchten unseren im Alter alleinstehenden Kameraden eine würdevolle letzte Ruhestätte bieten, wo sie nicht vergessen werden“, unterstreicht der Präsident mit Nachdruck.
Insgesamt 16 Funken können auf der neuen Erinnerungsstätte des Traditionskorps ihre letzte Ruhe finden.
Künstler Anton Fuchs, ein langjähriger enger Freund von Peter Griesemann, entwarf die Skulptur des Blauen Funken. Trotz wilder Gerüchte in den sozialen Medien handelt es sich bei der knapp zwei Meter großen Figur eines Funken mit Kürassierstiefeln jedoch nicht um den Ehrenpräsidenten.
Blaue Funken: Künstler Anton Fuchs hat die Bronze-Statue entworfen
„Die Statue stellt bewusst kein bekanntes Mitglied dar, sondern soll als gesichtsloser Funk das ganze Traditionskorps repräsentieren“, klärt Björn Griesemann die Spekulationen auf.
Der Sockel, auf dem der „gesichtslose“ Funk steht, wurde aus dem gleichen Beton hergestellt, aus dem auch der gerade entstehende Erweiterungsbau des denkmalgeschützten Sachsenturms hergestellt wird. Eingerahmt wird der bronzene Funk von einem Bogen, der den Gang ins Jenseits symbolisieren soll.