Was für eine Achterbahn der Gefühle beim Regimentsexerzieren der Roten Funken am Dienstagabend im rappelvollen Saal des Maritim Hotels.
Rote FunkenEmotionaler Moment in Köln – plötzlich erscheint toter Hans Süper
Ein Abend, der Geschichte erzählte. Die Blauen Funken mit ihrem Präsidenten Björn Griesemann überraschten die Roten Funken mit einer handgeschriebenen Original-Partitur des Kölner Funkenmarsches aus dem Jahr 1895 und geben die 1870 entwendete Artilleriekanone zurück, damit auch die Roten Funken wieder mit Kamelle, Strüßer und Bützjer schießen können.
Björn Griesemann: „Ich wünsche euch die Session eures Lebens – herzlichen Glückwunsch zu 200 Jahre Rote Funken.“ Musikalisch gratulierten die Höhner und Jürgen Fritz (wurde in die Reihen der Roten Funken aufgenommen und zum Ehren-Oberristen ernannt) präsentierte zusammen mit Eldorado den Jubiläumssong „Du bes ene rude Funk“.
Rote Funken: Hans Süper und Blaue Funken gratulieren
Die vier Knubbel der Roten Funken begeisterten mit einer Revue durch die 200-jährige Geschichte. Mit viel Selbstironie und Witz wurde unter anderem erzählt, wie es zur Abspaltung der Blauen Funken 1870 kam. Man munkelt, es hätte am hohen Alkoholkonsum gelegen.
Weitere Stationen wie der Funkenmarsch 1890, die Bildung der vier Knubbel 1922, die Kriegszeiten, das letzte männliche Tanzmariechen, der erste Rosenmontagszug nach dem Krieg 1948 oder der erste Funkenbiwak 1973 auf dem Neumarkt wurden schauspielerisch dargestellt.
Dazwischen ein Einspieler von Ludwig Sebus, der sich unter anderem an die legendären Zeiten des Williams-Baus an der Aachenerstraße erinnerte.
„Früher hatten die Leute noch das Format gehabt, zuzuhören. Das sind Dinge, die ich heute ein bisschen vermisse. Ich würde mir wünschen, dass man dem Karneval wieder ein bisschen mehr Respekt entgegenbringen würde“, so der Wunsch von Ludwig Sebus.
Als Hans Süper (verstarb am 3. Dezember 2022 und wurde 86 Jahre alt) auf der Leinwand erschien, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Süper erzählte von seinem ersten Auftritt beim Funkenbiwak, sang und spielte mit seiner Flitsch den Ostermann-Klassiker „Wenn ich su an ming Heimat denke“.
Machen sie mit bei der EXPRESS.de-Umfrage:
Der Mann mit der Flitsch gratulierte den Roten Funken zum Jubiläum und stimmte noch einmal „Ich ben e'ne Kölsche Jung un dun jään laache. Ich ben och söns nit schlääch, nä ich ben brav. Ming Lieblingswöötsche, heiß Kölle Alaaf“.
Tosender Applaus und so manches Tränchen suchte sich seinen Weg. Noch einmal war der große Hans Süper mitten in seinem geliebten Fastelovend dabei.
OB-Kandidat: Löst Hunold Reker ab?
Zum krönenden Abschluss der Revue – die Revolution vom Präsidenten. Der Präsident der Roten Funken, Heinz-Günter Hunold (gespielt von Harald Probst), will Oberbürgermeister der Stadt Köln werden. Daher schlug er Oberbürgermeisterin Henriette Reker (gespielt von Elfi Scho-Antwerpes) einen Pakt vor:
„Henriette, du bekommst meine Schärpe und ich deine Amtskette. Und glaub mir, das mit der Satzungsänderung, dass eine Frau Präsidentin der Roten Funken werden kann, bekomme ich auch noch hin.“