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Kennen Sie alle?Das sind die zehn längsten Straßen Kölns

Der Verlauf der Berliner Straße.

Köln – Straßen sind die Adern einer Stadt - diese lebhafte Metapher hört man immer wieder. Auch Köln hat ein reich verzweigtes Netz aus Straßen. Wir stellen Ihnen die zehn längsten Straßen der Stadt vor - kommen Sie mit auf eine Reise quer durch die Stadt, auf lange Asphaltbänder und zu spannenden Geschichten. Wissen Sie, welche die längste aller Kölner Straßen ist? Wir werden es Ihnen verraten!

Platz 10: Berliner Straße (6,7 km)

Knappe sieben Kilometer lang führt uns die Berliner Straße durch den nördlichen Osten der Stadt: Vom Clevischen Ring in Mülheim aus führt sie uns bis hoch nach Schlebusch (Leverkusen). Dabei würde uns die Berliner Straße - wenn sie denn weiterginge - auch tatsächlich in die Hauptstadt führen, die ist aber noch 570 Kilometer entfernt.

Die Berliner Straße ist Teil der Bundesstraße 51, die von Stuhr bei Bremen bis ins Saarland an der französischen Grenze führt. Den Teil der B51 zwischen Remscheid-Lennep und Köln gibt's schon seit 1775, damals hieß die Straße noch „Cöln-Berliner Staatsstraße.“ Heute führt sie durch die Veedel Mülheim, Höhenhaus und Dünnwald.

In der Berliner Straße ist der Kulturbunker Köln zu finden, ein ehemaliger Bunker, der heute für Ausstellungen, Lesungen und andere Kultur-Events dient.

Auf (und teilweise neben) der Berliner Straße ist auch die Linie 4 der KVB unterwegs. Noch 2013 soll der erste Abschnitt (vom Clevischen Ring bis zur Bredemeyerstraße) umgestaltet werden: Die Straße soll schmaler und der Gehweg breiter werden. Außerdem sollen Autos nur noch mit 30 km/h hier langfahren dürfen. Ziel der Stadt ist es, diesen Teil der Berliner Straße wieder zu einem attraktiven Einkaufsziel zu machen.

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Platz 9: Bergisch Gladbacher Straße (7 km)

Am Wiener Platz in Köln-Mülheim startet die Bergisch Gladbacher Straße und führt bis an die Stadtgrenze zum Nachbarort, deren Namen sie trägt - ab da heißt sie Mülheimer Straße. Die sieben Kilometer lange Bergisch Gladbacher Straße führt durch die Stadtteile Mülheim, Holweide, Dellbrück und Buchheim.

Die Straße wurde 1842 erbaut und hieß vorher schon Mülheim-Wipperfürther Straße, Gladbacher Chaussee und Gladbacher Straße. Sie gehört zur 35 Kilometer langen Bundesstraße 506 nach Wipperfürth.

An der Bergisch Gladbacher Straße finden wir neben der Feuerwache Mülheim auch das Zollkriminalamt, das in schweren Fällen von (organisierter) Zollkriminalität ermittelt.

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Platz 8: Rösrather Straße (7,4 km)

Von der Frankfurter Straße - wieder im Rechtsrheinischen - angefangen führt uns die Rösrather Straße mehr als sieben Kilometer lang durch Ostheim, Rath/Heumar und Eil nach Rösrath, den Nachbarort von Köln mit gut 30.000 Einwohnern.

Gut drei Kilometer der Rösrather Straße führen uns durch den idyllischen Königsforst, das Naturschutzgebiet am Stadtrand mit fast 30 Quadratkilometern Waldgebiet.

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Platz 7: Aachener Straße (8,7 km)

Eine der bekanntesten Kölner Straßen führt uns vom Rudolfplatz in der City bis zur Westgrenze der Stadt in Weiden: die Aachener Straße.

Die Liste der Sehenswürdigkeiten entlang der 8,7 Kilometer ist lang und beginnt gleich am Anfang der Straße: Der Kult-Club Roxy findet sich in der Aachener Straße 2, schräg gegenüber in Hausnummer 5 ist das legendäre Millowitsch-Theater beheimatet.

Folgen wir den Straßenverlauf weiter - vorbei am Aachener Weiher, der im Sommer tausende Kölner zum Grillen und chillen anlockt -, ist die nächste Station Melaten. Der Kölner Zentralfriedhof ist gleichzeitig letzte Ruhestätte für zahlreiche berühmten Söhne und Töchter der Stadt und auch ein beliebtes Ausflugsziel zum Schlendern, Entspannen, Entdecken und Innehalten.

Weiter westlich kommen wir an der Hauptverwaltung der Krankenversicherung DKV vorbei, bevor wir uns dem Kölner Rheinenergiestadion nähern. Hier trägt nicht nur der 1. FC Köln seine Heimspiele aus, sondern es locken auch immer wieder große Konzerte.

Von 1988 bis 2010 war in der Nähe auch die Zentrale des Privatsenders RTL zu Hause - das Signal kommt allerdings inzwischen aus der neuen Zentrale in Deutz. Kurz vor der Stadtgrenze begegnet uns auf der Aachener Straße aber noch ein weiterer Ort, der einen Besuch wert ist - das RheinCenter Weiden. In diesem Einkaufszentrum finden Shoppingwütige mehr als 150 Geschäfte von Apple bis Zara.

Die Aachener Straße führt durch die Stadtteile Neustadt-Süd, Braunsfeld, Junkersdorf, Lindenthal, Müngersdorf und Weiden.

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Platz 6: Venloer Straße (8,9 km)

Vom Friesenplatz aus bis zur Stadtgrenze nach Pulheim führt die Venloer Straße. Dabei ist sie eigentlich noch wesentlich länger als die 8,9 Kilometer im Kölner Stadtgebiet, denn es schließen sich noch gut 14 Kilometer Venloer Straße von Pulheim bis Rommerskirchen an.

Der bekannteste Teil der Venloer Straße in Köln ist der zwischen der Inneren Kanalstraße und dem Ehrenfeldgürtel. Hier spielt sich ein großer Teil des öffentlichen Lebens in Ehrenfeld, hier finden sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Imbissbuden.

Weitere Highlights entlang der Venloer Straße sind der Stadtgarten und das Bürgerzentrum Ehrenfeld, voraussichtlich im Sommer 2013 wird auch die neue Moschee an der Kreuzung Venloer Straße/Innere Kanalstraße eröffnet.

Die Venloer Straße ist Teil der aus Mönchengladbach kommenden B59, die somit auch in Köln endet. Sie führt durch die Neustadt-Nord, Vogelsang, Ehrenfeld, Bocklemünd/Mengenich und Bickendorf. Namensgeberin ist die Stadt Venlo in den Niederlanden, in deren Richtung die Straße (zumindest grob) weist.

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Platz 5: Frankfurter Straße (10,2 km)

Die Frankfurter Straße ist die erste von fünf Straßen in Köln mit einer Länge von mehr als zehn Kilometern. Sie startet am Wiener Platz in Mülheim und führt uns Richtung Süden bis an die Stadtgrenze zu Troisdorf. Dabei durchquert sie Mülheim, Höhenberg, Buchheim, Ostheim, Eil, Elsdorf, Gremberghoven, Lind, Urbach und Wahn.

Im 18. Jahrhundert hieß die Straße noch „Frankfurter Heerstraße“ und war ein wichtiger Handelsweg zwischen Köln-Mülheim und Frankfurt am Main, damals eine wichtige Stadt für den Handel. Heute wird auf der Frankfurter Straße selber gehandelt: Vor allem im Mülheimer Teil der Straße finden Kölner jede Menge Geschäfte und Restaurants, weiter südlich haben sich inzwischen Wohngebiete angesiedelt.

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Platz 4: Mercatorstraße (10,3 km)

Die Mercatorstraße startet am Militärring in Longerich und führt durch Seeberg und Chorweiler nach Blumenberg. Vom Start bis zum Ende am Blumenbergsweg kommt die Mercatorstraße zwar gerade einmal auf knapp fünfeinmal Kilometer - weil die Straßenstatistiker allerdings alle Zu- und Abfahrten und auch Nebenwege dazurechnen, ist die Mercatorstraße offiziell Kölns viertlängste Straße.

Benannt ist sie aber nicht nach dem lateinischen Wort für Kaufmann, sondern nach Gerhard Mercator (1512-1594), einem niederländischn Mathematiker, Philosoph und Kathographen. Er hieß eigentlich Gerhardus de Kremer und zeichnete die ersten „modernen“ Stadtkarten und -Pläne, unter Anderem von Köln.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Platz 3, die Neusser Landstraße

Platz 3: Neusser Landstraße (11,9 km)

Die Neusser Landstraße wäre eigentlich sogar die längste Straße der Stadt - würde sie durchgängig so heißen. Doch der erste Teil der Straße, der noch im Innenstadt-Bereich verläuft, heißt nur „Neusser Straße“. Erst ab der Militärringstraße beginnt die „Neusser Landstraße“ und führt uns von Niehl über Fühlingen und Worringen bis nach Dormagen.

An der Neusser Landstraße liegt auch die angebliche Spuk-Villa „Haus Fühlingen“, um die sich die gruseligsten Geistergeschichten ranken. Obwohl das betreten streng verboten ist, kommen hier immer wieder Abenteurer vorbei, die sich vom Hauch des Mystischen umwehen lassen wollen.

Außerdem findet man auf der Neusser Landstraße ein Gebäude ganz besonderer Bauart: Hinter der Event-Location „Kantine“ steht ein gurkenartiger Bau, der zum Grübeln anregt: Was ist denn das? Die Antwort: Es ist ein so genannter Winkel-Bunker, benannt nach seinem Erfinder Leo Winkel. Rund 200 dieser Luftschutzbunker mit Platz für bis zu 600 Menschen wurden zu Kriegs-Zeiten gebaut. Der Clou der Bauart: Die spitze Form sollte eine geringe Angriffsfläche für Bomben bieten und die steilen Außenwände alles abprallen lassen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Platz 2, die Industriestraße

Platz 2: Industriestraße (11,9 km)

Den langen Weg vom Niehler Hafen bis zur Regattabahn des Fühlinger Sees fährt man am schnellsten über die Industriestraße. Die hat ihren - zugegebenermaßen unromantischer - Namen schon seit 1925. Damals wurde sie als Verbindungsstraße vom Niehler Hafen zum Industriegebiet erbaut.

Das ist im Prinzip noch heute so - allerdings hat sich mittlerweile viel mehr Industrie angesiedelt. Auf dem Verlauf der Straße, über das Niehler Ei und die A1 hinweg, kommt man mittlerweile an gut 500 Firmen vorbei - die bekannteste darunter ist natürlich der Autobauer Ford.

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Platz 1: Militärringstraße (21,6 km)

Sie ist die allerlängste: Die Militärringstraße (der Kölner an sich nennt sie nur „Militärring“ oder liebevoll „Milli“) führt einmal außen um die Stadt herum und kommt damit auf eine satte Länge von mehr als 20 Kilometern. Sie beschreibt dabei die Form des Kölner Festungsrings, der um 1815 erbaut wurde und bis 1919 Bestand hatte.

Die Militärringstraße führt zum großen Teil durch parkähnliches Gelände und durchquert Bocklemünd/Mengenich, Ossendorf, Vogelsang, Braunsfeld, Klettenberg, Lindenthal, Müngersdorf, Sülz, Longerich, Marienburg, Raderthal und Zollstock. Weil die Straße so lang ist und eine wichtige Einfallsstraße in verschiedene Teile der Stadt ist, entsteht bei vielen Kölnern der Eindruck, auf dem Militärring wäre immer Stau.

Die Militärringstraße kreuzt viele andere wichtige Zufahrtstraßen: Angefangen mit der Autobahn 555 bzw. der Bonner Straße am Bonner Verteiler trifft sie (gegen den Uhrzeigersinn) auf die Luxemburger Straße, Dürener Straße, Aachener Straße, Venloer Straße und Neusser Landstraße.