Aktuelle ZahlenVerfügbares Einkommen der Kölner steigt – doch es gibt ein Problem
Köln – Genau 1800,67 Euro! Diese Summe hat ein Kölner im Monat zur Verfügung, um sein Leben zu bestreiten. Zumindest statistisch gesehen.
Dazu haben Statistiker des Landes Unmengen Daten ausgewertet. Herausgekommen ist, dass ein Kölner 21.608 Euro im Jahr als verfügbares Einkommen hat.
Das ist das Geld, was vom Verdienst nach Abzug der Steuern und Abgaben noch übrig bleibt. Oder aber an Renten und Transferleistungen (Hartz IV und so weiter) alles gezahlt wird.
Mehr Geld, aber im Ranking abgerutscht
Im Vergleich zum Vorjahr hat der Kölner 26,33 Euro pro Monat mehr in der Tasche. Aber das ist kein Grund zum Jubeln. Im Penunsen-Ranking geht es in Köln seit Jahren bergab.
Lag Köln im Vergleich aller 396 Städte und Gemeinden in NRW im Jahr 2013 noch auf Rang 203, ist die Stadt nunmehr auf Platz 240 abgerutscht – tiefer in die untere Hälfte.
Düsseldorf schafft es mit dem Jahreseinkommen von 24.883 Jahr auf Platz 51, Bonn mit 23.056 auf Rang 128. Mit 37.435 Euro weist Schalksmühle im Märkischen Kreis das höchste verfügbare Einkommen auf.
Gelsenkirchen und Kranenburg sind Schlusslichter
Attendorn im Kreis Olpe (36.317 Euro) und Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss (33.967 Euro) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am unteren Ende der Skala rangieren Gelsenkirchen (16.203 Euro) und Kranenburg im Kreis Kleve (15.857 Euro).
Für die Statistik-Experten steht fest: „Das verfügbare Einkommen pro Kopf ist als Indikator für die finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Städte zu verstehen und ermöglicht Aussagen zur jeweiligen lokalen Kaufkraft.“
Mieten in Köln machen Bürgern zu schaffen
Doch unberücksichtigt sind „regionale Unterschiede der Preisentwicklung“. In Köln sind das vor allem die rasant gestiegenen Mieten, die gut ein Drittel höher liegen als im Rest des Landes.
Der Mieterverein Köln geht davon aus, dass hier inzwischen über 40 Prozent der Kohle fürs Wohnen draufgeht. Tendenz stark steigend.
Daten vom Baby bis zum Greis
Für die Geld-Daten ziehen die Statistiker zunächst das „Primäreinkommen privater Haushalte“ heran. Es geht um Löhne, Bezüge, Gehälter, Pensionen, Renten – nahezu alles. Auch was Selbstständige und Unternehmer (Betriebsüberschuss) einstreichen.
Ebenso Einkünfte aus Verpachtung, Aktiengewinne und Vermögen (Zinsen) allgemein. Für diese Auswertung sind Daten der Finanzämter nötig. Das dauert, so basieren die aktuellen Zahlen auf dem Jahr 2016.
Vom Primäreinkommen werden alle Steuern und (Sozial-)abgaben abgezogen. Auf der anderen Seite werden „empfangene Transfers“ wie etwa Renten, Arbeitslosengeld, Sozial- und Wohnhilfen eingerechnet. Diese Daten liefern die jeweiligen Auszahler.
Alle Altersklassen finden sich in der Statistik wieder
Die Statistiker berechnen damit das verfügbare Gesamteinkommen der Städte. Damit es vergleichbar wird, wird es auf die jeweiligen Einwohner gerechnet – pro Kopf. Alle werden mitgezählt. Dies begründen Statistiker so: Jede Bevölkerungsgruppe, jeder einzelne – vom Baby bis zum Greis – „tritt in irgendeiner Weise als Bezieher von Erwerbs-, Vermögens- oder Transfereinkommen in Erscheinung oder kommt zumindest in Betracht“.