Nach Elfer-Drama 2006Kreis für die Schweiz schließt sich in Köln – schlechter kann es nicht laufen

Ein frustrierter Schweiz-Fan sitzt auf der Tribüne im Kölner Stadion.

Fan-Frust bei den Schweizern im Müngersdorfer Stadion: Das bisher letzte Turnier-Erlebnis der Eidgenossen in Köln am 26. Juni 2006 wurde zum Albtraum.

Am zweiten Turniertag kommt es zum ersten EM-Highlight in Köln, die Schweiz trifft in Müngersdorf auf Ungarn. Für die Eidgenossen kann es eigentlich nur besser laufen – hilft der geballte Gladbach-Block?

von Daniel Thiel  (dth)

Am Samstag (15. Juni 2024) sind 6564 Tage seit dem Spiel vergangen, an das kein Fußball-Fan mehr so recht zurückdenken will – für die Stadt Köln aber ein besonderes war.

Die Achtelfinal-Begegnung zwischen der Schweiz und der Ukraine war 2006 das erste K.o.-Spiel bei einer Welt- und Europameisterschaft, das im Müngersdorfer Stadion ausgetragen wurde.

18 Jahre nach Köln-Albtraum: Für die Schweiz schließt sich ein Kreis

Bei der WM 1974 zählte Köln nicht zu den neun Spielorten, bei der EM 1988 fanden in der Domstadt nur zwei Vorrundenspiele statt. 16 Jahre später wurden dann beim „Sommermärchen“ insgesamt fünf Partien in Köln ausgetragen – nach dem Vorrundenspiel sollte das Duell in der Runde der letzten 16 zum Highlight werden.

Am 26. Juni 2006 gingen die Schweizer als Favoriten in das Aufeinandertreffen mit der Ukraine, die Fans in Köln hofften auf ein letztes Spektakel in ihrer Stadt. Es kam aber ganz anders!

Die „11Freunde“ widmeten der Partie vor drei Jahren einen Artikel, der aber keinem Beteiligten schmeichelt. Darin wird die Achtelfinal-Partie in Müngersdorf als „das vielleicht schlechteste Fußballspiel aller Zeiten“ bezeichnet.

Für die über 40.000 Fans in Köln und das Millionen-Publikum war nach zähen 90 Minuten noch nicht Schluss. Die Schweizer und Ukrainer boten im Grunde keine packenden Offensiv-Szenen an, auch die Verlängerung war zum Vergessen.

Es folgte, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ein Horror-Elfmeterschießen aus Schweizer Sicht. Die Eidgenossen verloren nach bereits drei Schützen, verschossen alle Elfmeter – mit 3:0 setzten sich die Ukrainer durch und zogen ins Viertelfinale ein.

Marco Streller fasst sich nach einem verlorenen Elfmeterschießen von der Schweiz gegen Ukraine ins Gesicht.

Marco Streller spielte in der Rückrunde der Saison 2005/06 für den 1. FC Köln. Am 26. Juni 2006 zählte der Angreifer zu den Schweizern, die ihren Elfmeter gegen die Ukraine in Köln verschossen.

Knapp 18 Jahren später schließt sich am Samstag (15. Juni) um 15 Uhr ein Kreis für die Schweizer. Nach dem letzten WM-Spiel 2006 in Köln bestreiten die Eidgenossen 2024 das erste von fünf EM-Spielen im Müngersdorfer Stadion.

Im zweiten Spiel der Deutschland-Gruppe A kommt es zum Duell mit Ungarn. Nach dem Albtraum-Erlebnis für die Eidgenossen 2006 ist klar: Die Schweizer wollen es besser machen als bei ihrem Köln-Auftritt zum „Sommermärchen“.

Gladbach-Block: Schweizer bei der EM in Köln mit viel Derby-Erfahrung

Die Fußball-Fans aus Köln können sich auf einige bekannte Gesichter freuen – wenn auch viele von ihnen eher mit den Rivalen des 1. FC Köln in Verbindung gebracht werden.

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Granit Xhaka (31) feierte noch vor einem Monat mit Bayer Leverkusen die deutsche Meisterschaft, spielte einst aber noch mit seinen Nationalmannschaftskollegen Yann Sommer (35), Denis Zakaria (27) und Nico Elvedi (27) bei Borussia Mönchengladbach zusammen. Die Eidgenossen kennen das Kölner Stadion aus einigen Derbys, insgesamt fünf aktuelle und ehemalige Gladbach-Profis stehen im Schweizer Kader.

Vier Tage nach der Partie am ersten Spieltag treten die Schweizer wieder in Köln an, dann gegen Schottland (19. Juni, 21 Uhr). Für eine weitere Nation, die bereits 2006 in der Domstadt antrat, wird es ebenfalls ein Wiedersehen in Müngersdorf geben: England spielte 2006 2:2 gegen Schweden, 2024 geht es in Köln gegen Slowenien (25. Juni, 21 Uhr).