Alle Kruzifixe umgedrehtSatanisten im Kölner Eduardus-Krankenhaus?

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Hat Satan hier Einzug gehalten? In allen Patientenzimmern der Privatstation des Eduardus-Krankenhauses in Köln-Deutz hängen die Kruzifixe auf dem Kopf.

Köln – Es ist unheimlich. Wenn man ins Eduardus-Krankenhaus in Deutz kommt, merkt man sofort, dass etwas nicht stimmt. Zwar sind Ärzte und Pflegepersonal freundlich und zuvorkommend, auch die Mitpatienten sind nett. Aber das waren die Nachbarn von Rosemarie Woodhouse im Film „Rosemaries Baby“ (1968) auch.

Wie über der Wiege von „Rosemaries Baby“

Denkt sich so mancher Patient, der auf der Privatstation im Eduardus-Krankenhaus behandelt wird. Denn hier hängen in allen Zimmern der Privatstation die Kruzifixe umgedreht – wie über der Wiege von Rosemaries Baby, das der Sohn Satans ist.

Auf dem Kopf hängende Kruzifixe zu Ehren Petrus'

Sind die Betreiber des Eduardus-Krankenhauses also in Wahrheit Satanisten? Wohl kaum, denn dann müsste man sich auch Gedanken um Norbert Feldhoff machen, der sich als Dompropst 2011 ebenfalls dort behandeln ließ. Das Eduardus ist ein katholisches Krankenhaus.

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Haben Satanisten das Eduardus-Krankenhaus übernommen? Nein! Die Kruzifixe sind umgedreht, weil sie sich auf den Apostel Petrus beziehen. Der wurde – so ist es überliefert – nach dem Todesurteil in Rom auf eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, weil er sich nicht als würdig erachtete, auf dieselbe Weise gekreuzigt zu werden wie Jesus Christus.

Nein, die Erklärung ist ganz einfach – und wird vom Personal vorsichtshalber auf Din-A-5-Blättern bereitgehalten und auf Nachfrage Patienten und Angehörigen ausgehändigt: Die Kreuze hängen auf dem Kopf, weil damit der Apostel Petrus geehrt wird.

Petrus, der als „erster Papst“ gilt, soll bei seiner Verhaftung und Verurteilung zum Tode in Rom geäußert haben, dass er mit dem Kopf nach unten gekreuzigt werden will, weil er nicht würdig sei, auf dieselbe Weise zu sterben wie Christus.

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Vorsichtshalber klärt die Leitung des Eduardus-Krankenhauses Patienten, Angehörige und Mitarbeiter mit Hinweisen in jedem Zimmer über die „falschrum“ hängenden Kruzifixe auf.

Seelsorger Gerhard Mertens ließ Zettel drucken

„Es kamen hier häufiger Nachfragen auf wegen des Petruskreuzes“, sagt Gerhard Mertens, der katholische Seelsorger des Eduardus-Krankenhauses. „Deshalb habe ich diese Zettel drucken lassen, um Patienten und Angehörige aufzuklären. Ich weiß leider auch nicht, weshalb wir hier Petruskreuze haben, noch dazu nur auf der Privatstation. In allen anderen Patientenzimmern hängen die lateinischen Kruzifixe, so, wie man sie kennt.“